Im Blickpunkt am 2. Dezember (I): Erinnerungen an Georg Hirth
Eine ganze Reihe von Gemälden und Graphiken aus dem Angebot der Auktion am 2. Dezember ist dem legendären Münchner Zeitungsverleger Georg Hirth (1841 – 1916) und seiner Familie zuzuordnen. Der gebürtige Thüringer machte zunächst eine fünfjährige Lehre in einem geographischen Fachverlag und studierte Volkswirtschaftslehre, bevor er parallel zu einer Tätigkeit als Statistiker begann, als Redakteur unter anderem für die überaus beliebte Zeitschrift „Die Gartenlaube“ zu arbeiten.
Elise und Georg Hirth: Eine inspirierende Ehe
1870 heiratete er Elise Knorr, die Tochter des Münchner Verlegers Julius Knorr, der unter anderem die 1848 gegründeten Münchner Neuesten Nachrichten herausgab. Hirth orientierte sich jedoch zunächst nicht an den Publikationen des Verlags seines Schwagers, sondern wurde politischer Redakteur bei der Augsburger Allgemeinen Zeitung, später fokussierte er seine publizistische Tätigkeit auf die Förderung des damals gerade aufstrebenden Kunstgewerbes.
Von den Münchner Neuesten Nachrichten bis zur Zeitschrift “Jugend”
1875 dann gründete er zusammen mit seinem Schwager die Druckerei Knorr & Hirth, die viele Publikationen des Knorr’schen Verlagshauses übernahm, darunter die Münchner Neuesten Nachrichten. Hirth übernahm deren Leitung und machte sie zu einer der bis in die 1930er Jahre hinein führenden liberalen Zeitungen Deutschlands.
Doch auch seine künstlerischen Anliegen fanden im immensen Pensum des umtriebigen Verlegers Platz: 1896 rief er, gemeinsam mit dem Schriftsteller Fritz von Ostini, die für den künstlerischen Umbruch der Jahrhundertwende bahnbrechende Zeitschrift „Jugend“ ins Leben.
Georg Hirths Beziehungen zu den Zirkeln der Kunst
Die enge Verbindung zu Münchens besten künstlerischen Kreisen lässt sich auch an den vorliegenden Gemälden und graphischen Arbeiten ablesen:
Gleich mehrfach ließ Hirth seine Frau porträtieren, von heute nicht mehr identifizierbaren Künstlern, wohl von dem jungen Otto Eckmann, aber auch von so prominenten Malern wie Friedrich August von Kaulbach.
Von Georg Hirth selbst liegt ein Porträt von Franz von Lenbach vor; eine Radierung von Paul César Helleu zeigt das Verlegerpaar zusammen, weitere Graphiken wiederum Elise Hirth sowie Georg Hirth sen.
Ein Kinderbildnis von Elisabeth Hirth wird wiederum Friedrich August von Kaulbach zugeschrieben.
Der malende Bruder: Rudolf Hirth du Frênes
Auch Georg Hirths Bruder, des Maler Rudolf Hirth du Frênes (1846 – 1916) fertigte Porträts von Georg und Elise Hirth an.
Ein ebenfalls aus seiner Hand stammendes Gemälde, das Wintervergnügen im Nymphenburger Schlosspark zeigt, rundet die Auswahl ab.
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