Highlights der März-Auktion: Silberobjekte von Claude Lalanne und aus dem Dresdner Hofschatz
Die Frühjahrsauktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen am 24. März startet mit ein paar echten Highlights gleich in der Anfangskategorie Silber. Angeboten werden unter anderem zwölf Platzteller mit 30,5 cm Durchmesser aus massivem Silber (Schätzpreis 4.500 Euro), zwölf Medaillen mit Szenen aus dem alten Testament aus der Hand des Wiener Künstlers Ernst Fuchs (Taxe 2.000 Euro) oder eine silberne Spieluhr in Form eines Walzenklaviers (Taxe ebenfalls 2.000 Euro). Besonders im Blickpunkt aber stehen ein Tablett der Künstlerin Claude Lalanne und ein Rechaud aus der Dresdner Silberkammer.
Claude Lalanne: Das geheime Leben der Pflanzen
Das Tablett aus versilbertem Metall ist vollkommen schlicht. Doch an einem Ende wölben sich gebogenen Bambushalme in vergoldeter Bronze zu einem Griff: Derart spielerischer Umgang mit den Formen und Strukturen des Pflanzenreichs ist typisch für das Werk der Bildhauerin Claude Lalanne (1924 – 2019), die vor allem in Zusammenarbeit mit ihrem Mann François-Xavier (1927 – 2008) als Duo „Les Lalanne“ ab den 1980er Jahre im Blickpunkt der Kunst- und Interior-Szene stand.
Denn die Lalannes bildeten mit ihrer augenzwinkernden Fortschreibung der Ansätze der Surrealisten einen hoch ästhetischen Gegenpol zu jedweden radikalen Abstraktionstendenzen der 1960er- und 1970er-Jahre. Beide ergänzten sich in ihrer künstlerischen Arbeit eher als dass sie einen kompletten Schaffensprozess gemeinsam durchliefen. François-Xavier ließ sich stärker von der Tierwelt inspirieren, Claude nahm Pflanzen in den Fokus: So entstanden Sekretäre in Form eines Nashorns, brusthohe Wirsingköpfe mit Hühnerfüßen, aber auch die efeubewachsenen Elefanten oder säulengetragenen Beton-Riesenblätter für den Pariser Jardin d‘aventures Les Halles. Das vorliegende „Bambus“-Tablett steht beispielhaft für die großen dekorativen Qualitäten, die der Arbeit Claude Lalannes ebenfalls innewohnte.
Vom Glanz der Wettiner
Das Eröffnungslos der Frühjahrsauktion, ebenfalls aus der Kategorie Silber, ist eine echte Rarität: Ein Rechaud aus einem Silberservice des sächsischen Kurfürsten und späteren Königs Friedrich August III. (1750 – 1827), das in den Werkstätten der ab 1724 in Dresden tätigen Goldschmiedefamilie Schrödel entstand. Die Gravuren auf der Unterseite des Rechauds verweisen nicht nur auf die Kurfürsten-Zeit Friedrich Augusts III. vor 1806, sie umfassen auch eine Inventarnummer der Dresdner Silberkammer. Sie zählte, neben den Hofsilberkammern von München und Wien, zu den bedeutendsten Sammlungen von Silberobjekten in Besitz eines deutschen Fürstenhauses. Mit dem Zweiten Weltkrieg ging sie für Dresden vollständig verloren – alle Stücke, die sich noch in Besitz des Hauses Wettin befunden hatten, gelangten als Kriegsbeute nach Russland. Einzelne Stücke aus dem einstigen Bestand wurden zwar mittlerweile wieder von den Staatlichen Kunstsammlungen Sachsens angekauft; die meisten Objekte jedoch sind bis heute vertstreut oder verschollen.
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