Highlights der Märzauktion: Ein Gemälde von Oumbertos Argyros

Gleich eine ganze Reihe von Objekten, die in unserer März-Auktion versteigert werden, haben einen direkten Bezug zu Münchens absoluten Glanzzeiten als Kunststadt. Den Maler des hier gezeigten Bildes jedoch würden auf Anhieb wohl die wenigsten dort verorten: den Griechen Oumbertos Argyros.

Oumbertos Argyros: Von Hellas nach Bayern

1877, 1882 oder 1884 wurde er im nordgriechischen Kavala geboren.  1963 starb er in Athen.  Dazwischen aber liegen 25 Jahre in der bayerischen Hauptstadt. Denn nach seinem Studium an der Athener Kunstakademie zog es den jungen Maler an die Isar.

Das lag zum einen an dem generell ausgezeichneten Ruf, den München zu dieser Zeit in der Kunstwelt genoss. Zum anderen war während der Regierungszeit des Wittelsbachers Otto I. in Griechenland eine enge Verflechtung zwischen griechischer und bayerischer Kunst gewachsen, die auch Jahrzehnte nach der 1862 erfolgten Absetzung Ottos noch nicht erloschen war.

Münchner Schule und Impressionismus

So hatte beispielweise Argyros‘ Lehrer an der Athener Akademie, Nikoforos Lythras, nicht nur ebenfalls in München studiert, sondern auch als einer der bedeutendsten Vertreter des Realismus in der Ausprägung der Münchner Schule gegolten. Deshalb planten neben Oumbertos Argyros auch vier Studienfreunde aus Athen den Umzug nach München und trafen im Lauf des Jahres 1906 an der Isar ein. Unter ihnen war nicht nur der Sohn seines Athener Professors, Nikolaos Lytras, sondern auch der spätere Surrealist Giorgio de Chirico.

Im Unterschied zu ihm arbeitete Oumbertos Argyros zunächst, wie seine Lehrer, im Stil der Münchner Schule und wandte sich später dem Impressionismus zu. Bis 1929 lebte und arbeitete er in München. Danach kehrte er nach Griechenland zurück. Das vorliegende Gemälde „In Erwartung“ ist laut Signatur eindeutig seiner Münchner Zeit zuzuordnen. Es wird am 27. März mit einem Schätzpreis von 6.000 Euro aufgerufen.