41. Kunstauktion: Blumengemälde von Klaus Fußmann
In der Auktion am 29. Juni bietet SCHEUBLEIN Art & Auktionen auch 58 Positionen mit Kunst nach 1945 an. Unter den Highlights sind, neben sieben Positionen mit Blättern aus dem kurz nach Pablo Picassos Tod herausgegebenen Mappenwerk “Hommage à Picasso”, ein Ölgemälde und ein Aquarell mit Blumendarstellungen, die Klaus Fußmann (*1938) unter freiem Himmel malte. Das Ölbild “Blumengarten”, rechts unten signiert und datiert (19)92 (oben) wird mit einem Schätzpreis von 14.000 Euro aufgerufen.
Anfänge der Plein-Air-Malerei
Es war zunächst im England des frühen 19. Jahrhunderts, wenig später dann auch in Frankreich: Maler packten ihre Staffeleien, Farben und Leinwände und schleppten sie aus ihren Ateliers nach draußen, in Gärten, Felder und Wälder, an Seen und Flussläufe, wo sie das Spiel von Licht und Natur so prägnant wie möglich einfingen.
Klaus Fußmann begründet einen neuen Trend
Dass es im Norden Deutschlands nun einen ganz neuen Trend zur Plein Air-Malerei gibt, für den vor allem jüngere Künstler wie Christopher Lehmpfuhl oder Ben Kamili stehen, ist vor allem einem Mann zu verdanken: Klaus Fußmann. Der vor 80 Jahren in Velbert im Rheinland geborene Künstler ließ sich Mitte der 70-er Jahre in Gelting an der Schleswig-Holsteinischen Ostseeküste nieder; etwa zur gleichen Zeit wurde er auch zum Professor für Malerei an der Berliner Hochschule der Künste berufen. Schon vorher hatte Fußmann – ungeachtet der heftigen Diskussionen und anti-malerischen Kunstströmungen dieser Zeit – Dinge gemalt, die vollkommen aus dem Zeitgeist gefallen zu sein schienen: Stillleben und Landschaften. Nach seinem Umzug an die Ostsee verbrachte er ungezählte Stunden am Strand und in seinem Garten, und ging in Punkto Konventionalität bei der Motivwahl noch einen Schritt weiter: Er widmete sich, in Aquarellen wie in Ölgemälden, Blumen.
Gerade hierin aber gelang Fußmann ein Spagat, der viele Diskussionen und Strömungen der Sechziger bis Achtziger Jahre in sein Arbeiten einbezog: Seine Blumenbilder sind gegenständlich und abstrakt zugleich, populär bei den Betrachtern, begehrt bei den Sammlern, und unkonventionell in ihrer Entstehung: Die Malweise, besonders in Öl, erinnert an Tachismus und Action Painting, und der Farbauftrag ist so pastos, dass Stiele und Blütenblätter dastehen wie modelliert. Als er einmal von einem kritischen Geist gefragt wurde, was denn an einem solchen Blumenbild Kunst sein solle, antwortete Klaus Fußmann schlicht: “Alles”.
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