Highlights der 47. Kunstauktion: Aquarelle von Mili Weber
Bei der Graphik wartet in der Weihnachts-Auktion am 29. November eine zauberhafte Überraschung auf Romantiker und Märchenliebhaber: Drei Aquarelle der Schweizer Malerin Mili Weber (1891 – 1978), deren Werk vielen Besuchern von Kindesbeinen an unbewusst vertraut sein dürfte. Ihre Blumenkinder, Elfen und Pilzwichtel schmücken seit Generationen unzählige Poesiealben, Bilderbücher oder Fleißbildchen aus der Grundschule.
Mili Weber: Liebe zum Reich der Phantasie
Tatsächlich studierte die schon als Mädchen phantasiebegabte Künstlerin aus der Uhrenstadt Biel nach einer Ausbildung zur Kindergärtnerin von 1912 bis 1914 Malerei an der renommierten Privatakademie von Heinrich Knirr in München. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs kehrte Weber in die Schweiz zurück, wo sie sich auf Ausmalbilder und Märchenillustrationen spezialisierte. Als ihr Bruder, der Architekt Emil Weber, 1917 in Sankt Moritz ein Haus mit Architekturbüro und Werkstätten, aber auch als Heim für seine ganze Familie baute, zog Mili Weber zu ihm.
Ein Haus wie ein Märchen
Von da an lebte die Malerin bis zu ihrem Tod in diesem Haus, das sie peu à peu in ein Gesamtkunstwerk verwandelte: Möbel, Decken, Wandvertäfelungen – selbst im Badezimmer – wurden von ihr mit Märchenfiguren und -szenen bemalt. Eine von der Künstlerin gestaltete Puppenstube nimmt einen ganzen Raum ein. Ein weiterer Raum ist mit einer Orgel gefüllt, die Mili Weber als Honorar für die Ausmalung eines Kinderzimmers erhielt.
Das Mili Weber-Haus – Ein bezauberndes Museum
Im Jahr nach ihrem Tod wurde das oberhalb des Sankt Moritzersees gelegene Haus als Museum eröffnet. Da die Zimmer sehr klein sind, kann es allerdings nur im Rahmen einer Führung besucht werden, für die man sich am besten vorher anmeldet. Bis 3. Dezember gibt es immer Mittwochs und Freitags eine Nachmittagsführung, ab 4. Dezember sind zwischen Mittwoch und Sonntag jeweils zwei nachmittägliche Führungen angesetzt. Zum hundertjährigen Jubiläum des Mili Weber-Hauses wurde zudem ein Spazierweg mit acht Stationen eingerichtet, auf dem man, mit herrlichem Blick auf See und Berge, verschiedene Stationen im Leben der Künstlerin nachvollziehen kann.
Mili Weber-Aquarelle in der Weihnachtsauktion
Ganz ohne Führung besichtigen und ersteigern können Sie die bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen angebotenen Aquarelle “Blumenkind”, “Wintermärchen” und “Kleiner Blumenelf im Mondenschein” (oben, Schätzpreis 1.200 Euro). Sie sind typische Beispiele für Mili Webers zarten, märchenhaften Stil und berühren nicht nur die Herzen von Kindergarten- oder Grundschulkindern.
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