Auktionsergebnisse vom 28. Juni: Porzellan, Silber, Varia
Über ein durchgehend großes Bieterinteresse konnte sich SCHEUBLEIN Art & Auktionen bei der sommerlichen Kunstauktion am 28. Juni freuen. Besonders gefragt waren Silber, Skulpturen, Möbel und Teppiche, bei denen von den angebotenen Objekten 75 Prozent und mehr verkauft wurden. Stücke, die sich – erwartungsgemäß oder überraschend – zu Spitzenlosen der gesamten Auktion entwickelten, gab es diesmal in so gut wie jeder vertretenen Kategorie. Das höchste Ergebnis insgesamt erzielte ein im Rahmen der Varia angebotenes Puppenhaus in Schrankform, das für 21.600 Euro* zugeschlagen wurde.
Spitzenlos der Sommer-Auktion: ein Puppenhaus
Der zwei Meter hohe, wohl um 1900 entstandene Schrank bietet auf vier Etagen alles, was ein kleines Mädchen aus großbürgerlichem Hause brauchte, um die Führung eines standesgemäßen Haushalts spielerisch einzuüben: Ganz unten eine großzügige Terrasse, auf der sich die Puppenfamilie an Schönwettertagen aufhalten konnte.
Von der Beletage bis zum Vorratsspeicher
Eine Etage mit Küche, Esszimmer und einem Wohnzimmer eher zur privaten Benutzung. Eine Beletage mit einer Raumflucht, durch die die Gäste flanieren konnten, wenn die Dame des Hauses zum gelehrigen Salon lud. Und ein Obergeschoss mit Schlafzimmern und einem detailreich ausgestatteten Vorratsspeicher. Das auch von außen wie ein Haus gestaltete historische Spielobjekt ging nach langem Bietergefecht an einen Käufer im musealen Bereich.
Ebenfalls gefragt: Meissener Porzellan aus der DDR-Zeit
Meissener Porzellan nach Entwürfen aus der DDR-Zeit entwickelte sich zum Renner beim Porzellan: Insgesamt 15.500 Euro* erzielten drei Positionen mit Elementen des Services „1001 Nacht“, eines der populärsten Schöpfungen des 1960 von Peter Strang, Heinz Werner und Ludwig Zepner gegründeten „Kollektivs Künstlerische Entwicklung“.
Zu dessen größten Errungenschaften gehörte das von Ludwig Zepner entworfene Service „Großer Ausschnitt“, zu dem Heinz Werner den kongenialen Dekor „1001 Nacht“ gestaltete. Ein 15-teiliges Teeservice ging für 7.600 Euro* in den Kunsthandel; eine Kuchenplatte mit sechs kleinen Tellern und fünf große Kaffeetassen mit Untertassen wurden für 4.600 und 3.300 Euro* privaten Bietern zugeschlagen.
Hoch in der Bietergunst: Augsburger Silber
Generell sehr gefragt bei der sommerlichen Kunstauktion waren Silberobjekte. Gleich zum Auftakt wurden die drei Spitzenlose der Kategorie aufgerufen: Vier zwischen 1789 und 1791 entstandene Becher des Augsburger Meisters Caspar Xaver Stippeldey kletterten auf 7.600 Euro*.
Vier Augsburger Kerzenleuchter von 1816/17 erlösten 4.300 Euro*. Und ein zwischen 1809 und 1819 in Vermeil gearbeitetes Set aus Tee- und Milchkanne aus der Hand von Jean Baptiste Claude Odiot wurde für 5.100 Euro* zugeschlagen.
* Alle Angaben von Zuschlagspreisen inkl. Aufgeld (27%) und ohne Gewähr. Irrtum vorbehalten.
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