Highlights der Februar-Fundgrube: Lauter Andenken

Zu einer Weltreise im Miniaturformat lädt bei unserer Auktion am 1. Februar eine Sammlung mit über 500 Souvenirlöffeln aus aller Herren Länder ein. Und es kommen noch weitere Andenken zur Versteigerung: Eine ganze Reihe an Kaminhunden aus Keramik, die eine höchst pikante Geschichte mitbringen.

Souvenirlöffel – ein ideales Andenken

Seit die Menschen begannen, zum Vergnügen zu reisen, brachten sie Andenken mit, für sich, und für die Daheimgebliebenen. Diese sollten so klein und stabil sein, dass sie sich gut im Reisegepäck verstauen ließen, gleichzeitig aber trotzdem eine aussagekräftige Erinnerung an den Ursprungsort in sich tragen und idealerweise auch noch einen gewissen Nutzwert besitzen. So kamen, gleichzeitig mit den Anfängen des Tourismus in seiner heutigen Form, in den Jahren vor 1900 auch Souvenirlöffel auf.

Andenkenlöffel Sovuenirlöffel Silber Auktion München Deutschland

101 Souvenirlöffel aus Deutschland. Silber, tlw. vergoldet, bzw. Metall, tlw. versilbert, tlw. mit Email. Ca. 950 g. Schätzpreis: 250 Euro. 

SCHEUBLEIN Art & Auktionen versteigert in der Fundgrube-Auktion am 1. Februar eine umfassende Sammlung solcher Andenkenlöffel. Die zum größten Teil aus Silber gefertigten Objekte wurden, je nach ihrer Herkunft, auf fünf Positionen aufgeteilt, die mit Schätzpreisen zwischen 200 und 300 Euro angesetzt sind. Die Sammlung spiegelt die Interessen und Leidenschaften eines wahren Weltreisenden – es gibt Löffel aus Afrika mit modellierten Nashörnern oder Antilopen am Ende des Stiels und asiatische Löffelchen mit Dschunken, Pagoden oder Figuren des indonesischen Schattentheaters.

Aus Kanada stammen Löffel mit Indianer-Totems oder dem klassischen Ahornblatt; ein mittelamerikanisches Stück erinnert an die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus.

Andenkenlöffel Souvenirlöffel Auktion München Scheublein

92 Souvenirlöffel aus Nord- und Südamerika. Silber bzw. metall, tlw. versilbert, tlw. mit Münzen. Die Löffel stammen u.a. aus Argentinien, Mexiko, Peru und Canada. Ca. 622 g. Schätzpreis: 250 Euro. 

Speziell in den aus Deutschland und Europa stammenden Löffeln finden sich auch verschiedene Typen der wohl ältesten Ausprägung des Souvenirlöffels, des Wappenlöffels.

Anfänge der Andenkenlöffel im Historismus

Die ersten derartigen Souvenirlöffel gehen auf die Epoche des Historismus zurück, waren aus Silber gefertigt und noch nicht farbig dekoriert. In die Laffe wurden Wappen- oder Stadtmotive flach eingraviert; das plastisch gestaltete Stielende zeigte ein weiteres Wappen oder Wahrzeichen.

Sovuenirlöffel Andenkenlöffel Auktion München Scheublein

Souvenirlöffel aus Europa. Sie tragen, typisch für die Löffelgestaltung in den 20er Jahren, zum Teil auch ein Emaildekor im Löffel selbst. 

Mit dem Aufkommen von Emaille-Wappenlöffeln entstand eine ganze Branche, die derartige Malereien fertigten: Auf die Laffen besonders zierlicher Kaffee- und Mokkalöffel wurden Wappen oder Wahrzeichen aufgemalt und anschließend eingebrannt. Da dieser Brand bei sehr hohen Temperaturen erfolgt, mussten diese Löffel zwingend aus Silber oder Sterlingsilber sein.

Andenkenlöffel Souvenirlöffel Elisabeth II. Edward VII. Auktion München Scheublein

147 Souvenirlöffel aus Europa. Silber, tlw. vergoldet, bzw. metall, tlw. versilbert, tlw. mit Email. U.a. Löffel anlässlich der Krönung Edwards VII: und zum Silbernen Thronjubiläum von Elisabeth II. Ca. 1.300 g. Schätzpreis 300 Euro. 

Als erstes Produkt der Massenfertigung kamen dann Löffel auf den Markt, die nur noch am Griffende ein in Emaille gestaltetes Wappen tragen: Hier wurden die Löffel mit einer freien Fläche am Stielende vorgefertigt; in einem zweiten Arbeitsgang konnten dann, je nach Bedarf, verschiedene Wappen eingeklebt werden.
Alle diese Typen sind in der bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen angebotenen Sammlung in vielfältiger Gestalt vertreten. Sie laden nicht nur zu einer kleinen Weltreise in Gedanken, sondern auch zu einem Gang durch die Geschichte der Andenken ein.

Kaminhunde: Mitbringsel der Seeleute

Sammlerstücke mit einem ganz besonderen Hintergrund enthalten auch fünf Positionen mit Kaminhunden, die in der Kategorie Fayence angeboten werden.

Kaminhunde Puffhunde Auktion München Scheublein

Zwei Kaminhunde, England, Ende 19. jh. Keramik, farbig glasiert. Schätzpreis 30 Euro.

Solche Hundepaare, wie sie in England, vor allem zur viktorianischen Zeit, als Massenprodukt hergestellt wurden, waren um die Wende zum 20. Jahrhundert beliebte Mitbringsel von Seeleuten, vor allem im friesischen Raum.

Der Lieblingshund von Queen Victoria als Vorbild

Dargestellt wurden ausnahmslos Cocker Spaniel, nach dem Vorbild von „Dash“, dem Lieblingshund von Queen Victoria. Ihre ungemeine Popularität, auch in England selbst, lässt sich allerdings nicht allein mit diesem Bezug zum Königshaus erklären.

Ein mehrdeutiges Zeichen

Sie hat vielmehr noch eine eher pikante Note: Zu viktorianischer Zeit war Prostitution in England offiziell verboten. Deshalb benutzten Prostituierte die billig erhältlichen Figuren, um ihr Gewerbe zu tarnen: Die Hunde wurden, mit Blick nach draußen, im Fenster aufgestellt, um zu signalisieren, dass Kundschaft erwünscht war und als Scheingeschäft auch an Freier verkauft, um sich bei Razzien zu tarnen.

Kaminhunde Puffhunde Auktion München Scheublein

Zwei Kaminhunde. England, Keramik, weiß glasiert. Schätzpreis 20 Euro.

Ein Winkelzug der Geschichte, der bei der Betrachtung der Figuren heute eher ein Augenzwinkern auslöst. In der Fundgrube-Auktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen stehen drei Paare sowie zwei Mal drei Hunde zum Verkauf.

Kaminhunde, Puffhunde, Auktion, München, Scheublein

Zwei Kaminhunde und ein sitzender Bernhardiner. England bzw. Italien, Keramik, weiß glasiert. Schätzpreis: 40 Euro. 

Kaminhunde Puffhunde Auktion München Scheublein

Drei Kaminhunde, einer als Kännchen. England Keramik, weiß bzw. schwarz glasiert. Schätzpreis 30 Euro.

Kaminhunde Puffhunde Auktion München Scheublein

Zwei Kaminhunde, England, Keramik, weiß glasiert. Schätzpreis 20 Euro. 

Fundgrube-Auktion am 1. Februar: Jugendstilglas aus Böhmen

Mit einem breit aufgestellten Angebot an Trouvaillen für den kleinen Geldbeutel
startet SCHEUBLEIN Art & Auktionen am 1. Februar ins Auktionsjahr 2019. Besonders
stark vertreten sind diesmal die Kategorien Silber, Schmuck, Kunsthandwerk und
Gemälde des 19. Jahrhunderts. Ein spezielles Highlight im Angebot sind diverse
Positionen mit böhmischem Glas des Jugendstil und des Art Déco.

Jugendstilglas im Stil der Wiener Werkstätte

Aus der für avantgardistische, gerne silbrig-
glänzende Jugendstilobjekte bekannten
Manufaktur Johann Loetz Witwe stammen
zwei aparte Schalen aus rosafarben
unterfangenem farblosen Glas (oben) mit Füßen
und Applikationen aus schwarzem Glas
(Schätzpreis: 150 Euro). Die Gefäße sind
um 1916 entstanden und gehen wohl auf
einen Entwurf des Architekten Hans Bolek
(1890 – 1978) zurück. Bolek war zwar nicht
Mitglied der Wiener Werkstätte, stand ihr
aber, schon durch sein Studium bei Josef
Hoffmann, stilistisch nahe. Seine Werke
für Loetz Witwe im nahe der Grenze zu
Bayern gelegenen Klostermühle zählen zu
Boleks bekanntesten Glasentwürfen.

Steinschönau, ein Zentrum der Glasveredelung

Aus Steinschönau im heutigen Dreiländereck
zwischen Tschechien, Polen und
Deutschland stammen zwei weitere Positionen
mit Glas aus der Zeit zwischen ca.
1900 und 1925.

Jugendstilglas Steinschönau Auktion München Scheublein.

Vier Objekte Jugendstilglas, wohl Glasfachschule Steinschönau, um 1915. Gestaltet mit Schwarzlot- und transparenter blauer und gelber Emailmalerei. Schätzpreis 150 Euro. 

Glasgewerke, vor allem im
Bereich der Glasveredelung, begannen sich
hier bereits in der Zeit des 30-Jährigen Krieges niederzulassen. Parallel dazu entwickelte
sich in dem Örtchen am Südhang
des Lausitzer Gebirges auch ein reges
Zentrum des Glashandels, das im 19. Jahrhundert
unmittelbar mit so prominenten
Häusern wie Lobmeyr in Wien zusammenarbeitete.
Zu dieser Zeit erlebte die Glasfabrikation
in Steinschönau nochmals einen
kräftigen Aufschwung.

Boomender Glashandel, kreative Manufakturen

Nicht wenige Glashandelshäuser
ließen in den großenteils
kleinen Werkstätten Objekte exakt nach
den Wünschen und Vorgaben ihrer Abnehmer
fertigen und gaben sie dann in den Export
– die über 20 in Steinschönau ansässigen
Glashandelshäuser hatten um 1880
Filialen in Wien, Triest, Konstantinopel und
Izmir sowie Agenturen in England, Spanien,
Ägypten und Amerika.
Allerdings wuchs Mitte des 19. Jahrhunderts
auch die Konkurrenz.

Vom Glasschliff bis zum Lüster

Die Steinschönauer
Glasproduzenten entschieden sich,
diesem Druck mit einer Erhöhung ihrer
Qualität zu begegnen und hierzu gezielt
eigenen Nachwuchs auszubilden: 1856
wurde die Glasfachschule Steinschönau
gegründet, das älteste derartige Institut in
ganz Mitteleuropa. Zunächst gab es an der
bis heute existierenden Schule nur traditionelle
Abteilungen für Glasschliff und
Glasmalerei, später kamen Zweige für die
Konstruktion und Gestaltung von Lüstern
und Lampen sowie für Glasgravur hinzu.
SCHEUBLEIN Art & Auktionen bietet in der
Fundgrube-Auktion eine Sammelposition
mit drei Gläsern und einer Glasschale mit
Schwarzlot- und Emailmalerei an, die wohl
um 1915 bzw. 1925 an der Glasfachschule
entstanden sind (weiter oben, Schätzpreis 150 Euro).

Jugendstilglas Steinschönau Haida Auktion München Scheublein

Zwei Glasschalen aus der Glasfachschule Steinschönau oder der Glasfachschule Haida. Schätzpreis 80 Euro. 

Zwei weitere, zusammen auf 80 Euro taxierte
Schälchen mit Goldkontur bzw. polychromer Emailmalerei stammen ebenfalls
von dort, oder aus der 13 Jahre später
gegründeten Glasfachschule im wenige
Kilometer entfernt gelegenen Haida, die
1926 mit der Steinschönauer Glasfachschule
zusammengelegt wurde.

Von Böhmen nach Tirol

Aus den ebenfalls nordböhmischen Werken
von Joseph Riedel, des Gründers der heute
in Tirol ansässigen Glasdynastie Riedel,
stammt die vierte Position Jugendstilglas
in der Fundgrube-Auktion: Zwei viereckige
Vasen aus schwarzem Glas mit Emailmalerei
in Gold, Grün, und Weiß. Sie werden auf
80 Euro taxiert.

Jugendstilglas Joseph Riedel Polaun Auktion Scheublein München

Ein Paar kleine Jugendstilglas-Vasen, wohl Joseph Riedel, Polaun, um 1900. Schätzpreis: 80 Euro. 

Die Top 5 des Jahres 2018: Kunsthandwerk, Möbel u.a.

Die große Überraschung bei der Juni-Auktion markierte zugleich das beste Los des gesamten Auktionsjahrs 2018: Ein persischer Mash’al-Lampenfuß stieg bis auf 58.000 Euro. Auch in den Kategorien Textilien, Möbel, Einrichtung und Schmuck waren Spitzenlose zu finden.

1: Luxus aus Persien

Mash'al Persien safawidisch auktion München Scheublein

Mash’al (Lampenfuß), Persien, versteigert am 29. Juni 2018. Ergebnis: 58.000 Euro*

Im Persien der Safawidenzeit entstand
eine spezielle Leuchterform, die derzeit
am Kunstmarkt überaus gefragt ist: Mit Öl
gefüllte Mash‘al-Säulenleuchter wurden ab
dem zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts
zum Illuminieren von Räumen eingesetzt.
Ihre dann über Jahrhunderte prägende Gestalt
erhielten sie zur Zeit Schah Abbas I.,
der nicht nur das Reich konsolidierte, sondern
es auch zu einer neuen wirtschaftlichen
und kulturellen Blüte führte.
Ein besonderes Augenmerk galt dabei der
Förderung hochwertigen Kunsthandwerks – Shah Abbas I. erkannte das wirtschaftliche
Potential, das schon damals im Export
hochkarätiger Teppiche, Keramiken und
Metallarbeiten lag.
Der Leuchter, der bei SCHEUBLEIN Art &
Auktionen im Juni 2018 für 58.000 Euro*
den Besitzer wechselte, ist mit 47 cm Höhe
nicht nur ein besonders großes, sondern
mit seinem feinen Arabesken- und Blütenrankendekor
auch ein äußerst kunstvoll
gearbeitetes Exemplar. Das Objekt ging in
den internationalen Kunsthandel.

2:Liturgischer Prunk

Kasel liturgische Gewänder Auktion liturgisches Gewand Scheublein Art & Auktionen München

Kaselteil aus Italien, Ende 16. / Anfang 17. jahrhundert, gefertigt aus rotem Samt und beigefarbenem Leinen. Versteigert am 16.03.2018 für 25.000 Euro*.

Eine Kaselfront mit roter, floraler Samtmusterung
auf beigefarbenem Leinen,
die sich im Verlauf der März-Auktion von
SCHEUBLEIN Art und Auktionen von 1.200
Euro Taxe bis auf einen Zuschlagspreis von
25.000 Euro* steigerte, steht zugleich für
den Wandel, den das priesterliche Obergewand
in der Zeitspanne zwischen dem 14.
und dem 17. Jahrhundert erfuhr. Bis zum
späten Mittelalter waren Glockenkaseln üblich
– voluminöse Mäntel ohne Armöffnungen
nach dem Vorbild eines Radmantels
aus der römischen Kaiserzeit. Aufgrund
der schwierigen Handhabung während der
Messfeiern, aber auch wegen der großen
Kosten, die die für die Glockenkaseln be-nötigten Stoffmengen verursachten, setzte
im 15. Jahrhundert ein Wandel ein: Die
Kaseln wurden kürzer und schmäler, bis sie
die noch heute übliche Form der Geigenkasel
erreicht hatten. Die ersten Geigenkaseln
waren, zumindest an ihren Besätzen,
mit figürlicher Stickerei verziert. Ab dem
17. Jahrhundert setzte sich dann eine rein
ornamentale Gestaltung durch. Die vorliegende
Kaselfront, die um die Wende zum
17. Jahrhundert stand, ist mit ihrer reichen
Musterung und dem zentralen Sonnenmotiv
ein frühes Beispiel dafür, wie aufwendig
diese ornamentalen Kaseln gearbeitet
waren.

3:Kunst in Holz

Barock Roentgen Sekretär Scheublein Auktion München

Aufsatz-Rollsekretär, Barockstil. Nussholz und andere Hölzer furniert, intarsiert. Versteigert am 21.09.2018 für 21.500 Euro*

Ein aufwendig gestalteter Aufsatz-Rollsekretär
im Barockstil entwickelte sich bei
SCHEUBLEIN im Auktionsjahr 2018 zum
Spitzenobjekt der Kategorie Möbel. Der
Nussholz-Sekretär mit Bronzebeschlägen
weist zwei große und diverse kleine „à la
mosaique“ gearbeitete Marketeriemotive
auf: Neben Blumenzweigen und -gehängen
ist in der Tür des Aufsatzes ein rastender
Jäger gezeigt; auf dem Zylinder prangt
eine Fischerszene, zu der ein vergleichbares
Motiv bei Roentgen-Möbeln zu finden
ist. Das prunkvolle Stück wurde für bei
der September-Auktion für 21.500 Euro*
(Schätzpreis: 3.000 Euro) zugeschlagen.

4: Glanz an der Decke

Lüster Einrichtung Ergebnis Auktion Scheublein München

Lüster, 19. Jh., Bronze, goldfarbener Messing, Glasprismenbehang. Versteigert am 21.09.2018 für 13.900 Euro*

Toplos bei den Einrichtungsgegenständen
war 2018 ein Lüster aus dem 19. Jahrhundert
mit Glasprismenbehang und zwölf
Kerzentüllen. Er stieg in der Septemberauktion
von SCHEUBLEIN Art & Auktionen
von einem Schätzpreis von 1.000 Euro
bis auf 13.900 Euro*

5: Schmuck mit Glamour

Jugendstilschmuck Jugendstil Collier Schmuck Scheublein Art & Auktionen München

Jugendstil-Collier mit Diamanten und Farbsteinen aus dem Nachlass der Schriftstellerin Utta Danella. Versteigert am 16.3.2018 für 12.600 Euro*

Schmuck war Zeit ihres Lebens die Passion
der Schriftstellerin Utta Danella (1920
– 2015). Entsprechend vielschichtig war
die Sammlung kostbarer Juwelen, die die
Bestsellerautorin seit den späten Fünfziger
Jahren zusammengetragen hatte. SCHEUBLEIN
Art & Auktionen konnte in der
März-Auktion 22 Pretiosen aus ihrem Nachlass
versteigern, darunter ein filigranes
Diamant-Farbstein-Collier aus dem Jahr
1915. Das kostbare Stück mit 210 Altschliffdiamanten,
vier Brillanten in Fancy-Tönen,
vier Saphiren sowie je fünf Smaragden und
Rubinen kam für 12.600 Euro* unter den
Hammer.

Die Top 5 des Jahres 2018: Altmeister und Gemälde des 19. Jahrhunderts

Ein Bild gab es, das im Frühjahr die komplette Belegschaft von SCHEUBLEIN Art & Auktionen in seinen Bann zog: Das Gemälde “Auszug eines Kardinals aus S. Zanipolo in Venedig” (oben) aus der Hand des in Italien lebenden Katalanen Ramon Tusquets y Maignon (1837 – 1904). Auch unter den fünf Toplosen der Kategorien Gemälde und Alte Meister ist es vertreten. Welche Werke es hier ganz nach vorne schafften, lesen Sie unten; Toplose aus anderen Kategorien präsentieren wir in einem gesonderten Beitrag.

1: Altmeisterliche Idylle

Altmeister Italien Adam Eva Guercino Auktion München

Adam und Eva mit Kain und Abel. Öl / Lwd., Italien, 17. Jahrhundert. Versteigert am 29. Juni 2018. Ergebnis: 35.000 Euro*.

Eine ungewöhnliche Darstellung von Adam
und Eva aus dem Italien des 17. Jahrhunderts entwickelte sich zum Spitzenlos des Jahres 2018 bei Altmeistern und Gemälden. Sie
kam in der Juni-Auktion von SCHEUBLEIN
Art & Auktionen für 35.000 Euro*
unter den Hammer. Das erste Menschenpaar
ist hier weder beim Sündenfall, noch
bei der Vertreibung aus dem Paradies oder
aber beim Beklagen der Ermordung Abels
durch Kain gezeigt, sondern in einer fast
arkadisch anmutenden Szene mit beiden
Söhnen in frühkindlichem Alter.
Der auf die italienische Malerei des 17.
Jahrhunderts spezialisierte Kunsthistoriker
Erich Schleier betont in einem Aufsatz
über eine der wenigen vergleichbaren Darstellungen
aus der Hand von Nicola Vaccaro
(1640 – 1709) nicht nur die Seltenheit
dieser Motivwahl, sondern auch, dass Eva
durch diese Art der Darstellung in die Nähe
von römischen Gottheiten wie Diana, Venus,
Juno und Minerva gerückt wird. Auch
beim vorliegenden Bild ist eine solche
Querverbindung sowohl für Eva wie auch
für Adam mehr als denkbar.
Bemerkenswert ist weiterhin, dass über
dieser ersten Familie der Menschheitsgeschichte
scheinbar nichts von der finsteren
Mühsal lastet, die Adam und Eva nach der
Vertreibung aus dem Paradies erwartete.
Stattdessen wirkt die Szene entspannt
und ungezwungen, fast schon im Sinne
jener erfüllenden Freiheit, die der englische
Schriftsteller John Milton den ersten Menschen
1667 am Ende seines Epos „Paradise
Lost“ mit auf den Weg gibt: „Vor ihnen lag
die ganze Erde, ihren Ort zu wählen, von
Gottes Vorsehung geführt.“

2: Die Leiden Christi

Jan Polack Schweisstuch Veronika Auktion München Scheublein

Jan Polack (zugeschr), Schweisstuch der Veronika. Versteigert am 16. März 2018. Ergebnis: 31.500 Euro*

Dem Münchner Stadtmaler Jan Polack
(1435 – 1519) zugeschrieben ist ein
„Schweißtuch der Veronika“, das in der
März-Auktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen
für 31.500 Euro* versteigert wurde.
Das Tuch ist zwar von zwei lieblichen Engeln
gehalten, in der Leidensdarstellung
im Antlitz Christi jedoch ungewohnt drastisch.
Erst ab etwa 1400 war es überhaupt
üblich geworden, das Gesicht auf dem
Schweißtuch nicht mehr als verklärten,
überirdischen Christus mit Heiligenschein
zu zeigen, sondern mit Dornenkrone und,
schließlich, auch mit geschlossenen Augen.
Das vorliegende Bild markiert einen
Zwischenschritt im Wandel dieses Motivs,
und ist zugleich auch ein beredtes Zeugnis
für die Kunstproduktion im München
unter Herzog Albrecht IV. Ähnlich wie der
Bildhauer Erasmus Grasser, mit dem Jan
Polack bei der Gestaltung diverser Altäre
eng zusammenarbeitete, betrieb auch Polack eine Werkstatt mit vielen Mitarbeitern.
Doch während in vielen anderen Fällen die
Hand des Meisters eindeutig von der der
Gehilfen unterscheidbar ist, war das künstlerische
Niveau wie auch die Stringenz der
vom Meister ausgegebenen stilistischen
Vorgaben so hoch, dass sich in den Bildern
aus der Werkstatt Jan Polacks keine einzelnen
Künstlerpersönlichkeiten unterscheiden
lassen.
Das Tafelbild verfügt ab 1929 über eine lückenlose
Provenienz: In diesem Jahr wurde
es von Hermann Muffler, Stockach an die
Münchner Galerie Heinemann verkauft.
1936 erwarb es dort der Nürnberger Zuckergroßhändler
und Kunstsammler Valentin
Joseph Mayring; in dessen Sammlung
verblieb es bis zu deren Verkauf durch die
Galerie Fischer, Luzern, im Jahr 1976. Seit
1983 befand es sich in süddeutschem Privatbesitz.
Nach der Auktion ging das Bild
ins europäische Ausland.

3: Genre und Moral

Januarius Zick Auktion München Scheublein Genre

Johann Rasso Januarius Zick, Der Abend. Öl / Lwd., 55,5 x 41 cm.

Januarius Zick Genre Nacht Auktion München Scheublein

Johann Rasso Januarius Zick, Die Nacht, Öl / Lwd., 55,5 x 41 cm. Die beiden gemeinsam versteigerten Gemälde erzielten am 21.09.2018 21.400 Euro*.

Bis auf 21.400 Euro* kletterten zwei Genre-
Szenen des bayerischen Barockmalers
Januarius Zick (1730 – 1797) in der September-
Auktion von SCHEUBLEIN Art &
Auktionen. Sie gehören zu den wenigen
Bildern Zicks, die nicht in Bausituationen
eingebunden waren – berühmt wurde der
Meister mit Altargemälden und Fresken,
unter anderem im Dianasaal von Schloss
Engers, der Klosterkirche Wiblingen oder
in der Klosterkirche Raitenhaslach, sowie
mit Intarisenbildern für höfische Möbel aus
der Hand David Roentgens. Doch auch mit
Genremalerei beschäftigte sich Zick kontinuierlich,
seit er zwischen 1756 und 1758
auf seiner Studienreise nach Paris, Basel
und Rom die niederländische Genrekunst
kennengelernt hatte.
Die vorliegenden Gemälde „Abend“ und
„Nacht“ knüpfen klar an deren Stilistik an.
Wie diese Vorbilder spiegeln die dargestellten
Szenen die Lebenswelt der kleinen,
bäuerlichen Leute. Allerdings vermengt Zick seine Erzähllust mit einer Sittenkritik
im Sinne der Aufklärung: Am „Abend“ ist
es der erotische Anblick der sich die Beine
waschenden Magd, dem sich der links gezeigte
Familienvater ungebührlich widmet,
statt sich Frau und Kind zuzuwenden.
In der „Nacht“ ist es wiederum eine Magd
– noch mit dem Schälen von Äpfeln befasst,
während alle anderen schlafen –, die
sich den Zudringlichkeiten eines vornehm
gekleideten alten Mannes erwehren muss.
Denn der Nachtwächter, der ja eigentlich
für Ruhe und Ordnung sorgen sollte, hat
sich abgewandt und studiert mit hochgehaltener
Kerze die Uhr.
Die ursprünglich zu einem Schätzpreis
von 12.000 Euro angesetzten Gemälde,
die zusammen mit den im M.H. de Young
Memorial Museum, San Francisco befindlichen
Pendants „Morgen“ und „Mittag“einen
geschlossenen Zyklus bilden, gingen in den
Kunsthandel.

4: Ein Kardinal kommt selten allein

Gemälde Malerei 19. Jahrhundert Tusquets Auktion München Scheublein Historienmalerei

Ramon Tusquets y Maignon: Auszug eines Kardinals aus S. Zanipolo in Venedig. Versteigert am 16.03.2018. Ergebnis 20.200 Euro*.

Das eingangs erwähnte Historiengemälde entwickelte sich zum besten Los bei den Gemälden des 19. und 20. Jahrhunderts. Es ist das
Werk eines heute kaum noch geläufigen
Künstlers, Ramon Tusquets y Maignon
(1837 – 1904). Der aus Barcelona stammende
Sohn einer Handelsdynastie schloss
sich 1864 einer in Rom ansässigen Kolonie
katalanischer Künstler an. Deren prominentester
Kopf, Marià Fortuny (Vater des Modeschöpfers
Mariano Fortuny) wurde Tusquets‘
engster Freund und künstlerischer
Impulsgeber. Als Fortuny 1874 überraschend
an Malaria starb, war es Tusquets y
Maignon, der innerhalb der Gruppe dessen
Platz einnahm und ab 1880 zum wichtigsten
katalanischen Historienmaler avancierte.
Gleichzeitig gelang es ihm, dem kraftlos
gewordenen Genre durch die Verknüpfung klassisch-romantischer Traditionen mit
der plastischen Sprache des Realismus
noch einmal neues Leben einzuhauchen.
Das vorliegende Gemälde „Auszug eines
Kardinals aus San Zanipolo“ ist mit seiner
fast fotografisch präzisen Darstellungsweise
ein gutes Beispiel für diese stilistische
Erneuerung. „Er ist der katalanische Maler,
bei dem es am wenigsten gerechtfertigt
ist, dass er in Vergessenheit geriet“, beklagt
der spanische Kunsthistoriker Carlos
Reyero. Nun läutet der Kunstmarkt seine
allmähliche Wiederentdeckung ein. Dafür
steht auch das Ergebnis, das das Bild in
der März-Auktion von SCHEUBLEIN Art
und Auktionen erzielte: Es konnte seinen
Schätzpreis von 8.000 Euro mehr als verdoppeln verdoppeln
und kletterte bis auf 20.200 Euro*.

5: München leuchtet

Charles Vetter, Theatinerstraße , auktion München Scheublein

Charles Vetter, Theatinerstraße. Versteigert am 16.3. 2018. Ergebnis: 14.490 Euro.

Nicht Paris und nicht London – München
ist es, dem der aus Ostpreußen stammende
Maler Charles Vetter (1858 – 1941) wieder
und wieder ein impressionistisches
Denkmal setzt. Mit 23 Jahren zieht er 1881
an die Isar, um an der hiesigen Kunstakademie
zu studieren. In seinem Frühwerk
beschäftigt er sich noch mit genrehaften
Szenen vor städtischer Kulisse. Ab 1900 jedoch
ist es die Stadt selbst, die zum Thema
seiner Gemälde wird: Die ersten 20 Jahre,
die Vetter in München verbringt, sind
zugleich eine Zeit intensivsten Wandels.
1883 erst wächst die Bevölkerung auf über
250.000 Einwohner und die Stadt erlangt
den Rang einer Großstadt; bis 1901 aber
verdoppelt sich deren Zahl noch einmal.
Mit 500.000 Einwohnern ist München nun
die drittgrößte Stadt im Deutschen Reich. Dieses neue Pulsieren, das geschäftigte Treiben, wie es nur Metropolen prägt, zieht
Vetter wieder und wieder in seinen Bann.
Aber auch die verschiedenen Lichtstimmungen,
die sich wandelnde Stimmung der
Stadt-Landschaft im Morgen- und Abendlicht,
bei Sonne oder Schneefall, faszinieren
den Maler immer aufs Neue. Sein 1908
entstandenes Gemälde „Die Theatinerstraße
in München“, das bei SCHEUBLEIN Art
& Auktionen im März für 14.500 Euro* versteigert
wurde, ist ein markantes Beispiel
dafür: Die Fassaden der Häuser reflektieren
das fahle Licht, das Pflaster der nassen
Straßen spiegelt die Schatten der Passanten,
die die dichte Atmosphäre des Gemäldes
zum einen mit prägen, zum anderen
aber auch von ihr aufgesogen werden.

 

Nachlese zur Dezemberauktion (I): Von Tierfigur bis Taschenuhr

Unter reger Beteiligung von über 500 Bietern im Saal, am Telefon und im Internet fand am Freitag, 30. November, die Weihnachtsauktion von SCHEUBLEIN Art und Auktionen statt, die Nikola Scheublein pünktlich um 13 Uhr eröffnete. Bereits im Vorfeld standen Kunsthandwerk aus dem Orient, Tierfiguren aus Porzellan sowie eine Sammlung mit fast 40 Taschenuhren im Blickpunkt des Bieterinteresses – eine Tendenz, die der Verlauf der Auktion bestätigte.

Lebensechte Tierfiguren aus Meissen und Nymphenburg

Meissen Rudolf Löhner Panther Leopard Auktion München Scheublein

Panther, mit einem leopard Kämpfend. meissen, vor 1924. Modell: Rudolf Löhner. Ergebnis: 4.500 Euro*.

Sie stammen beide aus der Glanzzeit der kleinformatigen Tierplastik, wurden von renommierten Bildhauern gestaltet und in den beiden wichtigsten deutschen Manufakturen hergestellt. Zwei Tierfiguren beherrschten in der 43. Kunstauktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen das Bild beim Porzellan. Die eine, ein fast lebensgroßer Ara (ganz oben), ist ein Klassiker von Nymphenburg und geht auf ein Modell von Theodor Kärner (1884 – 1966) aus dem Jahr 1913 zurück, einer Zeit, in der der Tierbildhauer in einer Festanstellung an der Porzellanmanufaktur im Münchner Westen tätig war. Die in der Auktion angebotene Ausführung stammt aus dem Jahr 1922; für die farbliche Gestaltung zeichnet der Maler Robert Böck verantwortlich. Die Vogelstatue kletterte im Verlauf der Auktion von 3.500 Euro Schätzpreis bis auf 8.100 Euro*. Für 4.500 Euro* wurde ein mit einem Leoparden kämpfender Panther verkauft, der vor 1924 in Meissen entstand. Das Modell der Figur stammt aus der Hand des Tierplastikers und Bildhauers Rudolf Löhner (1890 – 1971), der später auch Denkmäler und Bauplastiken im Auftrag der DDR gestaltete.

Das Besteck eines Fürsten

Besteck Tafelbesteck Vermeil Auktion München Scheublein

Je zwölf Löffel, Gablen und Dessertmesser, Straßburg, 1782/83. Ergebnis: 6.300 Euro*.

Für 6.300 Euro* kam ein ungewöhnlich großer und gut erhaltener Satz von Tafelbesteck aus Vermeil unter den Hammer. Die jeweils zwölf Löffel, zwölf Gabeln und zwölf Dessertmesser entstanden 1782/1783 in der Werkstatt der Catherine Marguerite Fritz in Straßburg und müssen einst zur Ausstattung eines größeren Hofs gehört haben. Denn die Benutzung vergoldeten Bestecks war nach Auffassung des 18. Jahrhunderts einzig regierenden Fürsten vorbehalten.

Taschenuhren: Die schönste Zeit

Taschenuhr Savonette IWC Auktion München Scheublein.

Savonette von IWC mit gehfähigem Ankerwerk und Schwanenhalsfeinregulierung. Ergebnis: 1.390 Euro. Die Uhr wurde in der Auktion vom 30. November bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen versteigert.

Vollständig verkauft werden konnte eine Sammlung von fast vierzig Taschenuhren, die für insgesamt 18.900 Euro* neue Besitzer fanden. Die höchsten Preise erzielten eine um 1900 gefertigte Savonette von IWC mit gehfähigem Ankerwerk und Schwanenhalsfeinregulierung (Ergebnis 1.390 Euro*), eine Savonette von Elgin Watch Co., datiert auf 1880, mit aufwendig rankengraviertem Gehäuse (Erebnis 1.200 Euro*) sowie eine silberne Taschenuhr des deutschen Uhrenherstellers Lange & Söhne aus der Zeit um 1920 (Ergebnis 760 Euro*).

Savonette Elgin Watch Auktion München Scheublein

Savonette von Elgin Watch Co, um 1880. Ergebnis: 1.200 Euro. Die Uhr wurde in der Auktion vom 30. November bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen versteigert.

Taschenuhr Lange & Söhne Glashütte Auktion München Scheublein

Taschenuhr, Silber, Lange & Söhne, Glashütte, um 1920. Ergebnis: 760 Euro. Die Uhr wurde in der Auktion vom 30. November bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen versteigert.

Ein weiteres Highlight aus der Kategorie Schmuck und Uhren war ein zeitgenössisches, dreiteiliges Schmuckset der Manufaktur Wellendorf, das für 8.820 Euro* verkauft wurde.

Highlights der 43. Kunstauktion: Krippen in Papier und im Kasten

Zwei Krippen aus Tirol und Böhmen sorgen bei der Auktion am 30. November 2018 für weihnachtliche Akzente. Besonders prominent dabei ist eine Papierkrippe aus dem Tiroler Krippenbau-Dorf Thaur  (oben).

Aus Groß wird Klein

Solche Papierkrippen waren für den Ort zwischen Innsbruck und Hall in Tirol nicht unüblich. Ihre Geschichte beginnt allerdings  im großen Format: Als um 1700 die Blütezeit der Krippen mit bekleideten Figuren einsetzte, begannen Klosterkirchen im süddeutschen Sprachraum als Gegenstück zu den Heiligen Gräbern der Osterzeit großfigurige Bretterkrippen aufzustellen. Deren Figuren waren nicht plastisch ausgebildet, stattdessen wurden sie auf Bretter oder Blech gemalt und ausgeschnitten.

Vom Brett zum Papier

Als Miniaturanfertigungen dieser großen Bretterkrippen entstanden auch Krippen mit Papierfiguren. Das Dekret von Kaiser Josef II. aus dem Jahr 1782, das generell das Aufstellen von Krippen in den Kirchen verbot, führte nicht nur zu einer raschen Verbreitung von kunstvollen Holzkrippen in Privathaushalten und damit zur Blüte des Krippenbaus im Dorf Thaur bei Hall in Tirol.

Erschwingliche Krippen

Es verhalf auch den Papierkrippen zu einem veritablen Aufschwung, waren sie doch deutlich kostengünstiger und damit für eine wesentlich breitere Bevölkerungsschicht erschwinglich. Die papierenen Krippenfiguren wurden mit kräftigen Temperafarben bemalt; angeklebte Stahlstifte sorgten für Stabilität und machten es möglich, die Figuren pittoresk in der Geburtshöhle und auf der diese umgebenden Bergkulisse anzuordnen.

Empfindliches Material

Einen Nachteil allerdings hatten die erzählfreudigen Papierkrippen: Die empfindlichen Figuren gingen leichter kaputt oder verloren als ihre robusteren Artgenossen aus Holz. Nur noch sieben vollständige Krippen sind beispielsweise von einem der prominentesten Thaurer Papierkrippen-Bauer, Josef Kramer, vulgo „Mundler“, erhalten, von dem wohl auch die vorliegende Krippe stammt. Umso schöner, dass dieses Ensemble mit seiner reichen Schar an Hirten, Melkern und Kraxenträgern die Zeiten überdauert hat.

Krippenkunst aus Böhmen

Krippe Kastenkrippe Weihnachtskrippe Böhmen Auktion Scheublein München

Kastenkrippe, Grulich/Böhmen, wohl um 1900. Schätzpreis: 800 Euro. 

Ähnlich wie in Thaur entfaltete sich auch im Ort Grulich (heute Králiky) nach dem Krippendekret Kaiser Josefs II. von 1782 eine rege kunsthandwerkliche Tätigkeit im Bereich Krippenbau. Die dortigen “Mannlmacher” waren meist Saisonarbeiter, die im Sommer auf Wanderschaft gingen oder sich im nahen, holzreichen Adlergebirge als Holzknechte verdingten. Frauen und Kinder übernahmen die Bemalung der geschnitzten Figuren. Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts bewirkten die aufkommende Industrialisierung sowie die schlechte Bezahlung den rapiden Niedergang der Krippenschnitzerei in Nordböhmen. Aus dieser letzten Phase stammt auch die vorliegende Krippe – mit ihrem Kasten, dem oben auf dem Krippenberg angebrachten phantastischen Stadtbild von Bethlehem und der vielfigurigen Darstellung des Weihnachtsgeschehens sowie der “Bringemannln” – der Heiligen Drei Könige – ist typisch für die Grulicher Krippenproduktion.

Highlights der 43. Kunstauktion: Weihnachtskrippen aus Papier und im Kasten

Zwei Krippen aus Tirol und Böhmen sorgen bei der Auktion am 30. November 2018 für weihnachtliche Akzente. Besonders prominent dabei ist eine Papierkrippe aus dem Tiroler Krippenbau-Dorf Thaur.

Aus Groß wird Klein

Solche Papierkrippen waren für den Ort zwischen Innsbruck und Hall in Tirol nicht unüblich. Ihre Geschichte beginnt allerdings  im großen Format: Als um 1700 die Blütezeit der Krippen mit bekleideten Figuren einsetzte, begannen Klosterkirchen im süddeutschen Sprachraum als Gegenstück zu den Heiligen Gräbern der Osterzeit großfigurige Bretterkrippen aufzustellen. Deren Figuren waren nicht plastisch ausgebildet, stattdessen wurden sie auf Bretter oder Blech gemalt und ausgeschnitten.

Vom Brett zum Papier

Als Miniaturanfertigungen dieser großen Bretterkrippen entstanden auch Krippen mit Papierfiguren. Das Dekret von Kaiser Josef II. aus dem Jahr 1782, das generell das Aufstellen von Krippen in den Kirchen verbot, führte nicht nur zu einer raschen Verbreitung von kunstvollen Holzkrippen in Privathaushalten und damit zur Blüte des Krippenbaus im Dorf Thaur bei Hall in Tirol.

Erschwingliche Krippen

Es verhalf auch den Papierkrippen zu einem veritablen Aufschwung, waren sie doch deutlich kostengünstiger und damit für eine wesentlich breitere Bevölkerungsschicht erschwinglich. Die papierenen Krippenfiguren wurden mit kräftigen Temperafarben bemalt; angeklebte Stahlstifte sorgten für Stabilität und machten es möglich, die Figuren pittoresk in der Geburtshöhle und auf der diese umgebenden Bergkulisse anzuordnen.

Empfindliches Material

Einen Nachteil allerdings hatten die erzählfreudigen Papierkrippen: Die empfindlichen Figuren gingen leichter kaputt oder verloren als ihre robusteren Artgenossen aus Holz. Nur noch sieben vollständige Krippen sind beispielsweise von einem der prominentesten Thaurer Papierkrippen-Bauer, Josef Kramer, vulgo „Mundler“, erhalten, von dem wohl auch die vorliegende Krippe stammt. Umso schöner, dass dieses Ensemble mit seiner reichen Schar an Hirten, Melkern und Kraxenträgern die Zeiten überdauert hat.

Krippenkunst aus Böhmen

Krippe Kastenkrippe Weihnachtskrippe Böhmen Auktion Scheublein München

Kastenkrippe, Grulich/Böhmen, wohl um 1900. Schätzpreis: 800 Euro. 

Ähnlich wie in Thaur entfaltete sich auch im Ort Grulich (heute Králiky) nach dem Krippendekret Kaiser Josefs II. von 1782 eine rege kunsthandwerkliche Tätigkeit im Bereich Krippenbau. Die dortigen “Mannlmacher” waren meist Saisonarbeiter, die im Sommer auf Wanderschaft gingen oder sich im nahen, holzreichen Adlergebirge als Holzknechte verdingten. Frauen und Kinder übernahmen die Bemalung der geschnitzten Figuren. Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts bewirkten die aufkommende Industrialisierung sowie die schlechte Bezahlung den rapiden Niedergang der Krippenschnitzerei in Nordböhmen. Aus dieser letzten Phase stammt auch die vorliegende Krippe – mit ihrem Kasten, dem oben auf dem Krippenberg angebrachten phantastischen Stadtbild von Bethlehem und der vielfigurigen Darstellung des Weihnachtsgeschehens sowie der “Bringemannln” – der Heiligen Drei Könige – ist typisch für die Grulicher Krippenproduktion.

Highlights der 43. Kunstauktion / Silber

Mit einem hochkarätigen, 50 Positionen umspannenden Silberangebot startet am 30. November um 13 Uhr die 43 Kunstauktion. Zwei Katalognummern daraus haben eine ganz besondere Geschichte.

Eine Schale aus dem Balkan: Zum Trinken und Gedenken

Der Balkan war schon immer ein Schmelztiegel der Kulturen. Dies lässt sich auch an der Silberschale mit inliegendem Hirschen aus dem 16. Jahrhundert deutlich ablesen.

Lange Tradition der Silberschmiedekunst

Bereits zur Zeit des Imperium Romanum waren die Silbervorkommen in Serbien massiv abgebaut worden. Mit Verbesserungen der Minentechnik wurde die Silberförderung im Mittelalter noch einmal intensiviert und entwickelte sich, auch Dank des Vertriebs der Silberobjekte durch die Kaufleute in den Hafenstädten an der Adria, zu einem prosperierenden Wirtschaftszweig. In den Schmiedewerkstätten, die sich rund um die größten Silberminen in Novo Brdo und Pec ansiedelten, verkehrten neben einheimischen auch viele auswärtige Kunstschmiede.

Schale Balkan Auktion München Scheublein

Trinkschale, Balkan, 16. Jh.; die kleine gegossene Figur in der Mitte des Fonds stellt einen liegenden Hirschen dar. Besonderer Kunstkniff: Der Kopf ist drehbar. Schätzpreis. 5.000 Euro.

Ein besonders begehrtes Produkt aus diesen Werkstätten waren kostbare Trinkschalen, die bei besonderen Anlässen zum Ausbringen von Trinksprüchen und zum Weingenuss benutzt wurden. Auch mit der Eroberung Serbiens durch das osmanische Reich im Jahr 1389 änderte sich an der reichen Silberproduktion wenig – im Gegenteil: Der christliche Motivschatz wurde um osmanische Einflüsse erweitert. Dies zeigt sich auch an vorliegender Silberschale.

Orient trifft Okzident

Während viele Ornamente dem türkischen Kulturkreis zuzuordnen sind, ist der in der Mitte liegende Hirsch ein eindeutig christliches Symbol, das für die Erlösung der Seele und den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse steht. Zum Trinken und Zuprosten wurden derartige Schalen allerdings nicht mehr verwendet; stattdessen wurden sie zum Andenken an verstorbene Angehörige Kirchen oder Klöstern gestiftet. „In diesem Moment“, so der Kunsthistoriker Mila Gajić, „verloren sie ihre Funktionalität und wurden zum reinen, immer prunkvoller gestalteten Dekorobjekt. Von ihrem ursprünglichen Zweck als Trinkschale blieb nur eine ferne Erinnerung.“

Schlichte Schönheit

Die zweite Position mit einer packenden Hintergrundgeschichte ist ein ungewöhnlich großer und gut erhaltener Satz von Tafelbesteck aus Vermeil.

Besteck Tafelbesteck Vermeil Auktion München Scheublein

Je zwölf Löffel, Gablen und Dessertmesser, Straßburg, 1782/83. Schätzpreis 2.800 Euro. 

Er geht auf eine Zeit zurück, in der sich die höfische Tischkultur im Wandel befand.

Porzellan und Besteck

Porzellanservice wurden erst nach der Gründung der Meissener Manufaktur 1710 allmählich auch zum Speisen benutzt; zuvor war Silber das bevorzugte Material für höfisches Essgeschirr gewesen.

Weitere Neuerung: Einheitliches Besteck

Auch nach einheitlichem Entwurf gestaltete Essbestecke setzten sich erst im Lauf des 18. Jahrhunderts in Europa durch. Weil die immer opulenter bemalten Porzellane die Gesamtwirkung der Tafel deutlich belebten, herrschte bei der Gestaltung der Besteckgedecke das ästhetische Prinzip der ,unité’ vor: Ornamentmuster und Konturführung sollten die in ihren Grundformen so unterschiedlichen Bestandteile Messer-Gabel-Löffel zu einem möglichst einheitlichen Gesamtbild zusammenführen. Bei dem vorliegenden Bestecksatz geschieht dies durch die elegante Verbindung von Muscheln und Fadenmustern.

Nur ein Fürst speist in Gold

Die Ausführung in Vermeil sowie der Umfang des Bestecks weisen darauf hin, dass es zur Ausstattung eines größeren Hofes gehört haben muss. Denn die Benutzung vergoldeten Bestecks war nach Auffassung des 18. Jahrhunderts einzig regierenden Fürsten vorbehalten.

Highlights der 43. Kunstauktion: Ein orientalischer Traum

Im Fokus der 43. Kunstauktion steht eine über hundert Positionen umfassende Privatsammlung mit orientalistischen Gemälden und Skulpturen sowie Kunsthandwerk aus dem Orient.

Im Geist durch die Wüste

„Und ist es wirklich war, Sidhi…?“ Mit diesen Worten beginnt eine Romanserie, die exemplarisch für die Orientrezeption im deutschsprachigen Raum des ausgehenden 19. Jahrhunderts steht und auch den Geist der vorliegenden Sammlung spiegelt. Karl Mays Orientzyklus um den deutschen Reisenden Kara Ben Nemsi und seinen treuen Diener Hadschi Halef Omar prägte das Bild vom Leben in den Ländern zwischen Marokkanischer Atlantikküste und Persischem Golf über Generationen hinweg.

Orientalismus Orientalist Gemälde Karawane Wüste Auktion München Scheublein

A. Amato, Karawane in der Wüste. Öl / Lwd., 50 x 85,5 cm. Schätzpreis 1.800 Euro. 

Dass der Autor zu dem Zeitpunkt, als er diese Romane schrieb, noch nie einen Fuß in ein orientalisches Land gesetzt hatte, sondern, wie sein Biograf Hans Wollschläger schreibt, die fernen Länder nur „mit der Seele gesucht hatte“, passt ins Bild.

Orientalist Orientalismus Landschaftsmalerei Auktion München Scheublein

Orientalist, 2. Hälfte 19. Jh., Blick auf eine nordafrikanische Küstenstadt. Öl/ Lwd., 52,5 x 79 cm. Schätzpreis 3.500 Euro.

Gerade im deutsch-österreichischen Raum, der zwar enge politische Beziehungen zum Osmanischen Reich pflegte, aber nicht als Kolonialmacht Präsenz zeigte, war der Orient eine Projektionsfläche für Wünsche und Sehnsüchte, romantische Phantasien und handfeste Abenteuer.

Orientalist Moschee Orientalismus Auktion München Scheublein

Fritz Baur, Moschee am Mittelmeer mit Figurenstaffage. Öl / Karton, 20,8 x 29.7 cm. Schätzpreis 600 Euro. 

Die Wahrheit? Stand hinter der Traumwelt zurück, die derjenige, der es sich leisten konnte, mit Bildern, Skulpturen und orientalischem Kunsthandwerk lebendig werden ließ. Dieses Bestreben prägt auch die vorliegende Sammlung.

Kulah Khud Helm Persien Auktion München Scheublein

Drei Kulah Khuds, Persien 19. Jhd. bzw. (links) Persien oder Indien, wohl 19. Jhd. Schätzpreis je 900 Euro. 

Schilde, Helme, Wasserpfeifen

Für die überzeugende Inszenierung eines orientalischen Raumes finden sich Moscheelampen mit fein gearbeitetem Durchbruchdekor, Schalen und Schatullen in Cairoware, Pfeifenköpfe, Schreibsets und andere Wohnaccessoires, aber auch kriegerische Objekte wie drei persische Kulah Khuds oder eine Reihe an „Sipar“-Rundschilde.

Cairoware Schatulle Orient Auktion München Scheublein

Große “cairoware”-Schatulle. Ägypten, 19./20. Jh. Messing. 30 x 42 x 23,5 cm. Schätzpreis 1.000 Euro.

Eine Gruppe von Figuren und Schautellern aus dem zwischen 1880 und 1930 beliebten Werkstoff Siderolith stellt Personal dar, das ebenfalls einem Karl May-Roman entsprungen sein könnte: Demutsvolle Wasserträgerinnen, Gaukler und heldenhafte Berber, die auf ihren Hengsten durch die Wüstendünen preschen.

Johann Maresch Siderolith Auktion München Scheublein.

Johann Maresch, Ende 19. / Anf. 20. Jh., Schauplatte: Beduine zu Pferd. Siderolith. Durchmesser 49 cm. Schätzpreis 500 Euro. 

Lasziver Luxus und Ruinen

Auch die Malerei schwelgt in der Weite der Wüstenlandschaften, der Buntheit der Städte, dem luxuriösen Lebensstil, aber auch in der Schönheit ägyptischer Ruinen, wie auch das Bild des Wasserpfeife rauchenden jungen Mannes ganz oben zeigt (Schätzpreis 1.800 Euro). Nicht einmal vor Ort gewesen sein mussten die Künstler, um Bilder zu schaffen, die als authentisch akzeptiert wurden.

Norbert Bittner Ägypten Auktion München Scheublein

Norbert Bittner, Palais de Qasim Bey à Caire. Aquarellierte Federzeichnung auf Bütten. 32 x 42 cm. Schätzpreis 1.000 Euro.

Ein Beispiel: Der auf Architekturdarstellungen spezialisierte Norbert Bittner (1786 – 1851), der seine aquarellierten Federzeichnungen auf der Grundlage von zeitgenössischen Stichsammlungen anfertigte. Doch selbst wenn die Maler den Nahen Osten bereist hatten, wie beispielsweise der Wiener Orientalist Alphons Leopold Mielich (1823 – 1929), spiegelte ihre Sicht stets nicht nur ihre Eindrücke und Erlebnisse, sondern auch das Traumbild in den Köpfen.

Alfons Leopold Mielich Auktion München Scheublein

Alphons Leopold Mielich, Orientalisches Stadtmotiv. Gouache, 16 x 10,5 cm. Schätzpreis 600 Euro. 

Sehnsucht nach dem Osten

Über hundert Jahre sind seitdem vergangen. Die Einstellung zum Orient hat viel von ihrem Glanz verloren und, dank fotografischer und filmischer Medien, an Realitätssinn gewonnen. Ein Hauch der alten Sichtweise aber täte heute ganz gut, findet die britische Journalistin Yasmin Ablihai-Brown. „In unserer globalisierten Welt (…) prallen Ost und West mit ihren unterschiedlichen Wertvorstellungen noch immer aufeinander und man vermisst bei Diskussionen um Burkas oder Minarette unsere ursprüngliche Faszination für diese fremden Kulturen.“

Alphons Leopold Mielich Auktion München Scheublein

Alphons Leopold Mielich (zugeschrieben), orientalische Straßenszene. Öl/Lwd., 19 x 31,5 cm. Schätzpreis 2.000 Euro.

Ein Blick auf ein Kunstwerk aus jener orientalistischen Tradition kann diese, zumindest ein Stück weit, wieder ins Gedächtnis rufen. Das erfuhr Ablihai-Brown selbst beim Rundgang durch eine einschlägige Ausstellung. „Alle meine Erwartungen zerbröselten, als ich mir ein Bild nach dem anderen anschaute und einige davon in meinen Augen nur eines offenbarten: den Ausdruck einer unerklärten Liebe weißer, christlicher Männer (…) zum Orient.“ Eine Liebe, wie sie auch die vorliegende Sammlung wieder neu zu erwecken vermag.

Am 15.11. ab 18 Uhr: Silent Auction mit jungen Künstlern

Seit sechs Jahren engagiert sich die Münchner Künstlergemeinschaft super + e.V.  für die Förderung junger, internationaler Künstler – sowohl in ihrer Centercourt Gallery Ecke Türken-/Adalbertstraße, wie auch mit dem super+Atelierhaus in der ehemaligen Trachtenfabrik Michael Unholzer in Moosach. Bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen hält sie in den Räumlichkeiten im Vorderhaus am 15.11. zwischen 18 und 21 Uhr eine Silent Auction mit Werken von zehn jungen Künstlern ab. Zu einer Liste sämtlicher angebotener Werke geht es hier.

Erlös finanziert Kunstprojekte

Das erzielte Geld geht zu einem kleineren Teil an die Künstler, zum Großteil trägt es zur Finanzierung weiterer Ausstellungsprojekte von super+, der Raummiete für den Centercourt sowie der Publikation von Katalogen bei.

Patrick Alt, Pruning (II) 11 von 14, 2018, 90 x 70 cm, Öl auf Leinwand

Silent Auction:  Wie geht das?

Anders als bei einer klassischen Auktion werden die Werke nicht einzeln aufgerufen und versteigert; stattdessen liegen bei allen Arbeiten Listen aus, in der jeder der Interessenten sein Gebot eintragen und bis 21 Uhr auch nachjustieren kann.

Christine Liebich, Dark Knight (xx), 2018, 120 x 80 cm, Stahl und Lack

Direkt nach Auktionsschluss werden die Gewinner ausgelobt und können die ersteigerten Kunstobjekte gegen Sofortüberweisung oder Barzahlung noch am gleichen Abend mit nach Hause nehmen.

Alexa von Arnim, Flight of the Phoenix, Mauritius I, 2018, 150 x 100 cm inkl. Rand, weiße Holzrahmung

Neben Werken der super+-Gründer Alexander Emil Deubl, Christian Muscheid und Konstantin Landuris sind unter anderem die Malerinnen Alina Birkner und Elisabeth Schmitt, der Graphiker Jens Schubert sowie die Fotografinnen Saskia Groneberg und Alexa von Arnim vertreten. Letztere präsentiert zwei Fotografien, die ihre LandArt-Aktion “Flight of the Phoenix” auf Mauritius dokumentieren.

Christine Liebich, Dark Knight (x), 2018, 120 x 80 cm, Stahl und Lack

Patrick Alt, Pruning (II) 11 von 14, 2018, 90 x 70 cm, Öl auf Leinwand