Highlights Herbstauktion (III): Von den Anfängen der Reiselust – Louis Vuitton und Edward Compton
Zwei Lose bei Gemälden und Einrichtung entführen in eine Zeit des nie gekannten Aufbruchs und der Reiselust: Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wurden nicht nur die Alpen umfassend erkundet und bestiegen. Dank der Etablierung der innovativen Verkehrsmittel Eisenbahn und Dampfschiff wurde auch der Ferntourismus, vor allem nach Nord- und Südamerika sowie zu den exotischen Zielen der britischen und französischen Kolonialreiche geboren.
Edward Theodore Compton: Erweckungserlebnis am Thuner See
Beide dieser zeitgleichen Entwicklungen sind in der Herbstauktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen vertreten: Für den aufblühenden Alpinismus steht eine auf 9.000 Euro geschätzten Ansicht der Mischabelgruppe im Wallis von Edward Theodore Compton (1849 – 1921). Dieser hatte als 19-jähriger während einer Überfahrt über den Thuner See eine Art Erweckungserlebnis: Aus dem eigentlich dichten Nebel strahlten plötzlich die Silhouetten von Eiger, Mönch und Jungfrau hervor; schlagartig wusste der junge Mann, dass er Bergsteiger und Bergmaler werden wollte.
Briten in den Bergen
Beides stand zu dieser Zeit hoch im Kurs: Briten waren es, die in den zurückliegenden 15 Jahren die wichtigsten Gipfel der Westalpen erobert hatten. Und die romantischen Landschaftsmaler, die auf der Insel beheimatet waren, liebten die sublime Naturgewalt, die sich an gewaltigen Felstürmen, Schluchten und schroffen Gipfeln offenbarte. Allerdings kannten sie ihre Motive nur von unten, suchten vor allem die künstlerische Wirkung – und nahmen es deshalb mit der topographischen Präzision nicht allzu genau.
Ansicht und Präzision
Compton, der mit seinen Eltern bereits 1867 nach Deutschland gekommen war, gelang es, beides zu verbinden. Er unternahm unzählige Reisen durch die Alpen und ausgiebige, teils waghalsige Bergtouren, die ihm auch zur Möglichkeit verhalfen, sowohl die topographischen Gegebenheiten wie auch den Wandel der Wetter- und Lichtverhältnisse an seinen liebsten Motiven genau zu studieren. Bald wurden seine Bergdarstellungen wegen ihrer Präzision ebenso geschätzt wie wegen der eindrucksvollen Naturstimmung, die sie einfingen.
Auch die vorliegende, auf 9.000 Euro geschätzte Ansicht der Mischabelgruppe im Wallis – nach dem Mont-Blanc-Massiv und dem Monte Rosa dem dritthöchsten Gebirgsmassiv der Alpen – ist mit der leichten Nebelverschleierung über den Wiesen, dem dramatischen Spiel der Wolken und dem durch die Schneefelder reflektierten gleißenden Sonnenlicht ein eindrucksvolles Beispiel dafür.
Louis Vuitton: Immer seiner Zeit voraus
Ein ganz anders gearteter Zeugnis der im späten 19. Jahrhundert um sich greifenden Reiselust ist ein Überseekoffer aus dem Hause Louis Vuitton (ganz oben, Taxe 4.000 Euro). Wegen der innen auf einem Klebeetikett angebrachten Produktionsnummer 20484, aber auch wegen der Bespannung mit gestreiftem Stoff noch ohne das berühmte LV-Muster ist davon auszugehen, dass der Koffer aus der Zeit vor 1896 stammt.
Kontakte sind alles
Firmengründer Louis Vuitton ( 1821 – 1892) war es bereits 1854 nach Eröffnung seines ersten Geschäfts gelungen, sich als absolut führend in der Branche zu etablieren. Das lag nicht nur an seiner fundierten Ausbildung als Täschner und der langjährigen Praxis bei einem exzellenten Kofferhersteller. Vuitton brachte zudem die Fähigkeit mit, seiner Zeit immer ein Stückchen voraus zu sein. Hilfreich hierzu war auch seine Stellung als persönlicher Koffermacher von Kaiserin Eugenie: Bei ihr lernte er bis ins Detail die Reisegewohnheiten und Bedürfnisse der hochadeligen und hochvermögenden Klientel kennen.
Und er knüpfte auch gute Verbindungen beispielsweise in die Welt der Haute Couture. Modeschöpfer Charles Frederick Worth etwa wies ihn auf den bevorstehenden Wechsel von der Krinoline zu schmaleren, nach hinten ausladenden Tournüren hin. Vuitton war klar, dass damit auch die extrem voluminösen Koffer der frühen 1860er Jahre auf einen Schlag altmodisch würden und ließ beizeiten handlichere, auf die neue Mode zugeschnittene Gepäckstücke anfertigen.
Neues Gepäck für eine mobile Oberschicht
Ebenfalls erkannte er früh, in welchem Ausmaß das Aufkommen von Eisenbahn und Dampfschiffen dem Ferntourismus gehobener Schichten Vorschub leisten würden. Als die ersten Kunden mit entsprechenden Anfragen kamen, standen die hierzu nötigen Koffer schon bereit: Auf der einen Seite robust genug, um von Packern und Kränen im großen Stil verladen zu werden und jedweden klimatischen Einflüssen standzuhalten, zum anderen aber auch so detailfreudig ausgestattet, dass die damals übliche, vielfältige Reisegarderobe komfortabel und knitterfrei verstaut werden konnte. Der vorliegende Überseekoffer aus dem späten 19. Jahrhunderts ist ein frühes Beispiel für speziell auf lange Schiffsreisen zugeschnittenes Gepäck.
Highlights Herbstauktion (II): Eine private Weinsammlung
Eröffnet wird die Herbstauktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen mit einer 190 Positionen umfassenden, privaten Weinsammlung. Gerade in den bei Sammlern besonders begehrten Regionen Bordeaux und Burgund ist sie sowohl im Hinblick auf die vertretenen Châteaus wie auch auf deren beste Jahrgänge überaus prominent bestückt. Sie umfasst nicht wenige Wein-Legenden, die im maßgebenden Parker-Punktesystem mit der Bestmarke 100 Punkte vertreten sind.
Zum Start: Château Lafite-Rothschild
Als einleitendes Beispiel seien neun Flaschen des 1986er Premier Cru des Château Lafite-Rothschild (Schätzpreis 4.500 Euro) genannt, oder sechs Flaschen des Jahrgangs 2010 (Schätzpreis 1.800 Euro).
Ebenfalls prominent vertreten: Château Latour
Auch das ebenfalls in Pauillac direkt am Gironde-Ufer gelegene Château Latour wird in der Auktion mit absoluten Spitzenjahrgängen aufgerufen – darunter die mit jeweils 100 Punkten bewerteten Jahrgänge 1928 (Schätzpreis 80 Euro) und 2003 (Schätzpreis 2.800 Euro).
Das Auge des Künstlers: Château Mouton Rothschild
Beim dritten in Pauillac ansässigen Weingut, Château Mouton Rothschild, kann die Sammlung neben dem mit 100 Parker Punkten bewerteten Jahrgang 1982 (sechs Flaschen, Schätzpreis 3.000 Euro) auch mit einer absoluten Rarität aufwarten: Einer Flasche des legendären Jahrgangs 1945 (Schätzpreis 2.600 Euro) mit seinem vom Bordelaiser Künstler Philippe Jullian (1919 – 1977) mit einem markanten V gestalteten Etikett.
Dieses sollte nicht nur ein Zeichen für den Sieg über die Nationalsozialisten setzen, sondern begründete zugleich die Tradition der von nun an jedes Jahr von einem anderen namhaften Künstler gestalteten Etiketten, die das Château bis heute fortführt.
Besonders prominente Vertreter in dieser Hinsicht sind in der Auktion die Jahrgänge 1947 (Etikett von Jean Cocteau, eine Flasche, Schätzpreis 1.400 Euro), 1985 (Etikett von Surrealist Paul Delvaux, acht Flaschen, Schätzpreis 1.200 Euro), 1989 (Etikett von Georg Baselitz zum Berliner Mauerfall, zehn Flaschen, Schätzpreis 2.000 Euro) oder 2010 (Etikett von Kitsch-Künstler Jeff Koons, sechs Flaschen, Schätzpreis 1.400 Euro).
Château Margaux, Château Haut Brion und Petrus
Neben einer feinen Auswahl des flussaufwärts gelegenen Château Margaux, beispielsweise zehn Flaschen des mit 97 Parker-Punkten bewerteten Jahrgangs 1986 (Schätzpreis 1.200 Euro) oder des im mit Bordeaux verschmolzenen Städtchens Pessac-Léognan befindlichen Château Haut Brion (zwei Flaschen des mit 98 Parker-Punkten bewerteten Jahrgang 1990, Schätzpreis 600 euro) liegt ein weiterer Schwerpunkt der Sammlung auf Bouteillen des Château Pétrus:
Hier werden jeweils eine Flasche der legendären Jahrgänge 1945 und 1947 angeboten (Schätzpreis 2.200 und 1.200 Euro), daneben je eine Flasche und eine Magnumflasche des 100-Parker-Punkte-Jahrgangs 1961 (Schätzrpeise 2.000 und 4.000 Euro) sowie drei Flaschen des ebenfalls die unüberbietbare Bewertung erzielenden Jahrgangs 2000 (Schätzpreis 3.500 Euro).
Weinlegende des Burgund: Domaine de la Romanée-Conti
Auch im Hinblick auf Burgunderweine erweist sich die vorliegende Weisammlung als absolut hochkarätig: Besonders breit vertreten ist die überaus gefragte Domaine de la Romanée-Conti. Von ihrer besonders gesuchten Monopollage gleichen Namens sind unter anderem die Spitzenjahrgänge 1999 (Schätzpreis 12.000 Euro), 2000 (Schätzpreis 8.000 Euro), 2004 (Schätzpreis 6.000 Euro), 1995 (Schätzpreis 6.000 Euro) und 1988 (Schätzpreis 4.000 Euro) mit einer bzw. drei mal einer Flasche vertreten.
Die ebenfalls zur Domaine gehörenden Lagen Richebourg und Grands Échézeux sind gleicherweise mit Bouteillen einiger Top-Jahrgänge (Schätzpreise zwischen 2.200 und 8.000 Euro) in der Offerte enthalten.
Abgerundet wird das Angebot mit einer Auswahl an Jahrgangschampagnern, feinen Piemonteser Weinen, erlesenen Spirituosen sowie einem raren Madeira aus dem Jahr 1870 (Schätzpreis 1.200 Euro).
Highlights der Herbsauktion (I): Die Dachauer Expressionistin Paula Wimmer
Im Blickpunkt gegen Ende der Herbstauktion am 23. September steht eine 55 Positionen umfassende Sammlung mit Gemälden des “Dachauer Malweibs” Paula Wimmer. Sie schlägt einen Bogen über deren komplettes Schaffen von frühen Studienaufenthalten in Italien über farbenfrohen jahreszeitliche Szenarien wie das Bild des Münchner Oktoberfests (oben, Schätzpreis 900 Euro) bis in ihre letzten Jahre im Dachauer Künstlerdomizil “Kleine Moosschwaige”.
Paula Wimmers schwieriger Weg zum Kunststudium
1876 im Münchner Villenvorort Solln in ein bürgerliches Elternhaus geboren, entschied sich die junge Frau für eine künstlerische Laufbahn – mit allen Widrigkeiten, die dies im ausgehenden 19. Jahrhundert mit sich brachte: An Kunstakademien zugelassen wurden Frauen grundsätzlich nicht, Ausstellungsmöglichkeiten gab es kaum. Nicht selten wurde Kunst von Frauen generell als Dilettantismus abgetan.
Paula Wimmer ließ sich nicht abschrecken, studierte an privaten Kunstschulen in München und Paris, reiste für längere Aufenthalte nach Italien und wurde 1908 in der Damenakademie des Münchner Künstlerinnenvereins aufgenommen.
Dort belegte sie, neben Aktmalerei, auch Freilichtmalerei, die von dem Spätimpressionisten Max Feldbauer in Dachau unterrichtet wurde. Bei diesen Kursen entdeckte Wimmer den Ort, den sie bald als Lebensmittelpunkt wählte, für sich. Die Stilistik des Impressionismus indes ließ sie hinter sich, als ihr Lehrer an die Kunstgewerbeschule in Dresden berufen wurde.
Von Florenz über Berlin nach Dachau
Stattdessen wandte sie sich nach einigen längeren Berlinaufenthalten dem Expressionismus zu, mit dem sie in der deutschen Hauptstadt in Berührung gekommen war. Für den Rest ihres Lebens sollte dieser Stil ihr Experimentierfeld bleiben. 1915/16 ließ sie sich endgültig in Dachau nieder und führte in der „Kleinen Moosschwaige“, einem Künstlerdomizil, ein offenes Haus.
Die Malerin in den Wirren der 1920er und 30er Jahre
Allerdings verlor sie während der wirtschaftlichen Krisen der 1920er Jahre ihr gesamtes Vermögen, konnte aber zunächst noch Bilder verkaufen. Als jedoch die Nationalsozialisten eines ihrer Werke als „entartet“ vernichteten, zog sich Paula Wimmer, trotz prekärster Finanzlage, komplett vom Kunstmarkt zurück.
Erst nach dem Krieg begann sie, künstlerisch wieder aktiv zu werden und Bilder bei Ausstellungen in München und bei der Dachauer Künstlervereinigung zu zeigen.
Wiederentdeckung eines “Malweibs”
Dennoch starb sie 1971 völlig verarmt und vergessen. Erst eine Ausstellung der Dachauer Galerien und Museen in den 1990er Jahren und das in den letzten 15 Jahren gestiegene Interesse am Werk der unerschrockenen „Malweiber“ des frühen 20. Jahrhunderts rückte auch Paula Wimmers Kunst wieder mehr ins Blickfeld der allgemeinen Aufmerksamkeit.
Die bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen zu Schätzpreisen zwischen 300 und 1.500 Euro angebotenen Arbeiten zeigen vor allem Motive aus der Dachauer und Münchner Umgebung. Da die Künstlerin die wenigsten ihrer Werke datierte, lässt sich kaum eine stilistische Einordnung treffen. Alle allerdings reflektieren primär ihren experimentellen Zugang zum Expressionismus und lassen ihr immer wieder neues Ringen um eine eigene, von kräftigen Farben und Formen geprägte Bildsprache, eindrücklich fassbar werden.
Top-Ergebnisse der Sommer-Auktion (II): Porzellansammlung, Glas, Silber
Die private Sammlung eines Münchner Porzellanliebhabers markierte nicht nur im Hinblick auf die vor allem aus Nymphenburg stammenden Manufakturobjekte des 18. bis 20. Jahrhunderts ein absolutes Highlight der Auktion am 1. Juli. Die Kollektion, die Stücke quer durch die Geschichte der einstmals königlichen Porzellanmanufaktur enthielt, konnte zu 75 % verkauft werden. Sie erbrachte in der Summe über 60.000 Euro*.
Kratervasen, Ansichtentassen und ein Altmeister
Besonders eindrucksvolle Steigerungen verzeichneten ein Paar Kratervasen mit königsblauem Fond aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, das für 4.300 Euro* in den internationalen Kunsthandel ging, sowie diverse ebenfalls auf diese Zeit zurückgehende Ansichtentassen.
Besonders hervorzuheben sind hier eine auf 250 Euro taxierte Bouillontasse mit der Darstellung eines Münchner Stadtpalais, die bis auf 1.270 Euro* kletterte, sowie ein Bouillonbecher mit Ansicht des Starnberger Sees, der sich von 120 bis auf 700 Euro* steigerte.
Zwei Mokkatassen mit textil anmutenden Dekoren verdreifachten ihren Schätzpreis und wurden für 460 Euro* zugeschlagen.
Das Spitzenlos der Sammlung allerdings war kein Porzellanobjekt, sondern ein altmeisterliches Gemälde: Ein Herrenporträt, das möglicherweise den Prinzen Johann Theodor von Bayern zeigt, konnte seinen Schätzpreis verachtfachen und ging für 11.000 Euro* in den musealen Bereich.
Überraschung beim Glas
Zu den Überraschungslosen der Auktion gehörte eine in ihrer Farbgebung fast impressionistisch anmutende Jugendstilvase aus der experimentierfreudigen Glasmanufaktur Daum Frères in Nancy. Das knapp 15 Zentimeter hohe, unten bauchige Gefäß aus weiß und grün unterfangenem Glas mit orangen und gelben Aufschmelzungen konnte für ein vielfaches seines Schätzpreises zugeschlagen werden. Es erlöste knapp 14.000 Euro* und ging an einen privaten Liebhaber.
Gefäße zum Staunen beim Silber
Gleich das erste Los der Auktion, ein um 1700 in Tilsit angefertigter Münzdeckelhumpen, entwickelte sich zum Spitzenlos der Kategorie Silber. In die mit einer floralen Blattrankengravur verzierten Wandung, den Deckel und den Boden des Prunkgefäßes wurden insgesamt 14 Münzen eingelasssen, darunter Silbertaler des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrich des Großmütigen sowie von Erzherzog Leopold V. von Österreich-Tirol.
Für 10.800 Euro* ging das kostbare Stück in den Kunsthandel.
Ein silberner, in Augsburg zwischen 1805 und 1806 geschmiedeter Empire-Samowar ging für 8.300 Euro* ebenfalls in den Kunsthandel.
* Alle Angaben der Zuschlagspreise inkl. Aufgeld (27%) und ohne Gewähr. Irrtum vorbehalten.
Top-Ergebnisse der Sommerauktion (I): Altmeister, Gemälde, Möbel
Silber, Möbel, Teppiche und Alte Meister gehörten zu den gesuchtesten Objekten der Sommerauktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen am 1. Juli. Knapp 700 Bieter beteiligten sich im Saal, am Telefon, mit schriftlichen Geboten oder waren live im Internet zugeschaltet. Die Spitzenlose der Auktion waren bei den Gemälden und den Alten Meistern zu finden.
Altmeister: Zwei Gemälde aus der Nachfolge Guardis
Bei letzteren waren es zwei Venedig-Ansichten aus der Nachfolge von Francesco Guardi (1712 – 1793), um die besonders intensive Bietergefechte entbrannten. Beide repräsentieren eindrücklich die Bildauffassung des letzten großen Meisters der venezianischen Vedutenmalerei, die sich trotz ähnlicher Sujets von der seines Lehrmeisters und Vorgängers Canaletto (1697 – 1768) maßgeblich unterscheidet. Zum einen belebte Guardi Fassaden und Wasserflächen mit sorgfältig studierten Licht- und Schatteneffekten. Zum anderen veränderte er zu Gunsten einer gesteigerten Bildwirkung bisweilen die topographischen Gegebenheiten seiner Motive. Ein solcher Effekt ist bei der vermutlich San Giorgio dei Greci zeigenden Ansicht gut zu beobachten (oben): Zwischen Kirche und Campanile, die in Wirklichkeit nah beisammen stehen, wurde noch ein Häuserblock eingeschoben. Dieses Gemälde erzielte 16.500 Euro*.
Eine weitere Ansicht der Lagunenstadt kletterte bis auf 12.700 Euro*. Beide Bilder gingen in den europäischen Kunsthandel. Auch eine Elemente eines Jüngsten Gerichts aufgreifende Sterbeszene aus dem Jahr 1638, die wohl im süddeutschen Raum entstanden war, gehörte zu den Spitzenlosen im Altmeister-Bereich. Sie erzielte 5.700 Euro*.
Möbel: Objekte im Stil von Spätbarock und Louis XV
Eine überaus aufwändig furnierte und mit zahlreichen, minutiös gearbeiteten Messingbeschlägen und -verzierungen gearbeitete Nussholz-Kommode aus dem 18. Jahrhundert war das gefragteste Stück des Angebots im Bereich Möbel und Einrichtung. Das auf 1.600 Euro geschätzte Objekt kletterte bis auf 13.300 Euro* und ging ebenfalls in den Kunsthandel.
Auch ein ovales Salontischchen im Louis-XV-Stil gehörte zu den Überraschungslosen der Auktion. Es entwickelte sich von einem Schätzpreis von 350 Euro bis zu einer Zuschlagssumme von über 4.000 Euro*.
Gemälde: Der Bruder des Porträtisten
Bei den Gemälden stand das allerletzte Los der Auktion besonders im Blickpunkt des Bieterinteresses: das Bildnis einer unbekannten Dame aus der Hand von Hermann Winterhalter (1808 – 1891), des jüngeren Bruders des zur Zeit des Zweiten Kaiserreichs europaweit gefragten Porträtmalers Franz Xaver Winterhalter.
Hermann war nach seiner eigenen künstlerischen Ausbildung 1840 zu seinem Bruder nach Paris gezogen und mit in dessen florierendes Atelier eingestiegen. Auch das vorliegende Bild dürfte dort entstanden sein, es entspricht laut Winterhalter-Spezialist Eugene Barilo dem typischen Stil von Hermann Winterhalters Arbeiten in den 1850er Jahren. In der Auktion kletterte das Bild bis auf 16.500 Euro* und wurde von einem Museum angekauft.
Ebenfalls beachtlich entwickelte sich ein “Weihnachtsmarkt” des Malers Detlev Nitschke (*1935). Er wurde für 10.400 Euro* zugeschlagen und ging an eine private Liebhaberin.
* Alle Angaben der Zuschlagspreise inkl. Aufgeld (27%) und ohne Gewähr. Irrtum vorbehalten.
Im Blickpunkt am 1. Juli: Eine Sammlung mit seltenem Nymphenburg-Porzellan
Eine erlesene Sammlung aus dem Nachlass eines Münchner Porzellansammlers bildet das in sich geschlossene Highlight der Sommerauktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen. Ihr Schwerpunkt liegt auf Speiseporzellanen und Dekor-Objekten, die die Entwicklung der Porzellanmanufaktur Nymphenburg von den Anfängen bis in die Zeit des Art Déco hinein widerspiegeln.
Von Neudeck nach Nymphenburg
Eine Reihe von Tellern reicht sogar noch in die Zeit zurück, in der die 1747 gegründete, kurfürstlich bayerische Porzellanmanufaktur noch gar nicht im eigens für sie errichteten nördlichen Schlossrondell von Nymphenburg ansässig war, sondern im heute zum Stadtteil Au gehörenden Neudeck direkt am Auer Mühlbach. Das Modell eines Desserttellers mit reliefiertem, grün staffiertem Flechtwerk (Schätzpreis 1.200) beispielsweise gehört zu den ersten Geschirren, die in Neudeck entstanden und wurde zu allen wichtigen Servicen hergestellt sowie passend bemalt.
Bekannt sind bislang allerdings vor allem Teller in flacher und nicht in der vorliegenden tiefen Form. Sie wurde so selten gefertigt, dass anzunehmen ist, dass sich bei dem vorliegenden Teller um das einzig bekannte Exemplar handelt.
Das späte 18. Jahrhundert: Kuriositäten und Chinoiserien
In die Zeit des Umzugs in die bis heute existierenden Räumlichkeiten am Nymphenburger Schloss fallen zwei weitere Dessertteller mit Korbrelief, drei Teller (ganz oben, Schätzpreis 1.200 Euro) oder auch zwei ovale Schalen mit grünem Landschaftsdekor.
Bei einem Teekännchen mit Tasse und Untertasse imitiert ein Trompe-l’oeil-Dekor eine Holzoberfläche, auf die in Rosé-Tönen gehaltene Ansichten geheftet wurden.
Dieses wie auch ein Weißporzellan-Rechaud reflektieren die Lust des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts an Kuriositäten und von Chinoiserien inspirierten Formen.
Die Porzellanmanufaktur Nymphenburg im 19. Jahrhundert
Kratervasen mit königsblauem Fond und Golddekorationen oder ein Kühlgefäß sind dem Formen- und Ornamentschatz des Empire bzw. des Klassizismus verpflichtet.
Der Bogen spannt sich weiter über Ansichten- und Dekortassen aus diversen Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts – besonders hervorzuheben ist eine um 1810 gefertigte Tasse mit dem in Biskuitporzellan geformten Porträt der Königin Caroline von Bayern – bis hin zur Jugendstilzeit.
Jugendstil und Art Déco am Schlossrondell
Designer und Künstler wie Max Rossbach, der nur vier Jahre für Nymphenburg tätig war, in dieser Zeit aber bis heute ikonische Service und Dekore schuf – von ihm sind sechs Serviceteile mit violettem Blütendekor in der vorliegenden Sammlung enthalten – oder François Levallois stehen für einen neuen Gestaltungswillen und ein nie gekanntes, fließendes Ineinandergreifen von Form und Dekor.
Das bis heute ikonische „Adonis“-Service von Wolfgang von Wersin (1882 – 1976)– hier mit seltenem rotem Bambusdekor oder eine mit einem Dekorentwurf von Paul Ludwig Troost (1878 – 1934) gestaltete Deckelvase zeigen beispielhaft die Rückkehr zu ruhigeren, klassischeren Formen in der Zeit des Art Déco .
Nymphenburgs Weg in die Gegenwart
Ein weiteres Service von Wolfgang von Wersin und eine Bildplatte mit Harlekonmotiv schließlich geben einen Ausblick auf die Weiterentwicklung der Manufaktur in den 1950er Jahren.
Abgerundet wird die Sammlung an Speiseporzellanen von einigen seltenen Porzellanfiguren, handverlesenen Bestecken, weiteren Silberobjekten sowie Möbeln, Teppichen und einigen Gemälden.
Im Blickpunkt am 1. Juli (II): Eine Zeichnung des Trajansforums um 1575
Die vorliegende, auf 1.600 Euro geschätzte Federzeichnung „Das Trajansforum in Rom mit der Trajanssäule“ spiegelt einen spannenden Abschnitt römischer Stadtgeschichte. Denn sie entführt ins späte 16. Jahrhundert – eine Zeit, in der das Zentrum der Antiken Welt und der katholischen Christenheit nach seinem Niedergang während des Schisma zwar langsam wieder mehr Bedeutung erlangte, in seinem kulturellen und politischen Einfluss aber noch immer hinter Zentren wie Florenz oder Mailand zurückstand.
Am Trajansforum: Eine Spurensuche
Aufgrund der baulichen Situation auf und rund um das Trajansforum, das letzte und prächtigste der als Erweiterung des Forum Romanum ab 54 v. Chr. angelegten Kaiserforen, kann die vorliegende Darstellung zeitlich präzise eingeordnet werden: Zum einen trägt die monumentale, 112/113 n. Chr. zu Ehren der militärischen Erfolge Kaiser Trajans errichtete Säule noch nicht die 1587 auf ihr platzierte Säule des Petrus. Zum anderen bietet auch der im Hintergrund gezeigte Kirchenbau klare Anhaltspunkte: Es handelt sich um Santa Maria di Loreto, erbaut ab 1522 nach Entwürfen von Antonio da Sangallo d.J. Auf der Zeichnung gezeigt ist die zwischen 1565 bis 1573 entstandene Kuppel, die hier aber noch keine Laterne trägt.
Mit großer Wahrscheinlichkeit benutzte der französische Radierer Etienne du Pérac (1520 – 1604) die vorliegende Zeichnung als Grundlage für den 1575 in seinem Sammelwerk „I vestigi dell‘antichità di Roma“ erschienenen Stich.
Zerfall und Neubeginn
Aus diesem, vor allem aber aus der vorliegenden Zeichnung lässt sich eine Haltung ablesen, die die Kunsthistorikerin Marlise Hoff als typisch für den Blick französischer und flämischer Künstler auf die städtebauliche Situation Roms und sein zerfallendes antikes Erbe identifiziert. „Befreit von seinem funktionalen Wert als Baumaterial oder Studienobjekt wurde das antike Fragment bewusst und betont als Ruine (…) dargestellt“, schreibt sie, „und auch mit entsprechendem symbolischem Gehalt aufgeladen.“ Im Vergleich zu vielen anderen Monumenten ist die Trajanssäule im ausgehenden 16. Jahrhundert immer noch gut erhalten. Doch auch hier zeigt der Urheber der Zeichnung den „Zahn der Zeit“: Nur ein Teil des Säulensockels wurde freigelegt, der Rest ist noch von den Sedimenten vieler Jahrhunderte bedeckt. Nahezu wuchtig wirkt demgegenüber der Neubau der Kirche, fast so, als wolle die neue Baukunst und damit das neu entstehende, manieristisch-barocke Rom das fragile Erbe der Antike mit Gewalt übertrumpfen.
Im Blickpunkt am 1. Juli: Ein Münzhumpen und ein Silber-Samowar
Die Sommer-Auktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen am 1. Juli startet mit zwei absoluten Highlights beim Silber: Einem um 1700 in Tilsit entstandenen Münzhumpen mit Deckel und einem silbernen Samowar im Empirestil.
Von Bechern und Pokalen zu Münzhumpen
Der auf 8.000 Euro geschätzte Humpen steht ganz in der Tradition von Silbergefäßen mit eingearbeiteten Münzen, wie sie seit dem angehenden 16. Jahrhundert in Deutschland zunehmend populär wurden. Zunächst wurden in Goldschmiede-Zentren wie Nürnberg, Augsburg, Straßburg oder Lüneburg vor allem Becher und Pokale angefertigt, in deren Wandungen originale oder nachgegossene antike Münzen eingearbeitet wurden.
Münzkannen und -humpen wurden seit der Mitte des 17. Jahrhunderts häufiger, wie der für das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg tätige Spezialist Klaus Pechstein schreibt. „Es fällt auf, dass aus dem Rheinland etwa sehr wenige Beispiele erhalten sind, dagegen gibt es in Preußen und im Osten Deutschlands (…) nun viele überlieferte Beispiele von Humpen und Kannen, die zumeist große territorial bezogene, oft zeitgenössische Münzen, mit Vorliebe große Schautaler, auf ihren Wandungen zeigen.“
Der vorliegende Humpen ist für diese Phase der Gestaltung schwerer Silbergefäße durchaus typisch: In Wandung, Deckel und Boden sind insgesamt 14 Münzen eingelassen, darunter ein Silbertaler des sächsischen Kurfürsten Johann Friedrichs des Großmütigen (1503 – 1554) und ein auf 1632 datierter Silbertaler Leopolds V. von Österreich-Tirol. Die zwischen den Münzen freibleibenden Flächen weisen, ebenfalls charakteristisch für die Münzhumpen des 17. und frühen 18. Jahrhunderts, ein graviertes Dekor auf; beim vorliegenden Objekt zeigt es florale Blattranken.
Ein Samowar im Empirestil
Ebenfalls im Blickpunkt beim Silber steht ein im frühen 19. Jahrhundert in Augsburg hergestellter Samowar (Schätzpreis 6.000 Euro), der unmittelbar nach dem Münzdeckelhumpen aufgerufen wird. Die Legende will es, dass es Peter der Große (1672 – 1725) war, der im Rahmen einer Bestellung von 300 Hellebarden in der für ihre Schmiedekunst bekannten Stadt Tula auch den Anstoß für die Entwicklung des Samowars gab. Die ältesten, nach dem bis heute bewährten Prinzip funktionierenden Heißwasserbereiter zur Zubereitung von Tee jedenfalls gehen auf das frühe 18. Jahrhundert zurück. Rasch wurden die in Tula gefertigten Samoware in allen russischen Haushalten, die sich den damals sehr kostspieligen Genuss von Tee überhaupt leisten konnten, zum unverzichtbaren Gerät bei Tisch und auch auf Reisen.
Ihr Ruhm reichte bald auch über die Grenzen Russlands hinaus: Auch den Fürstenhöfen anderer europäischer Länder ließ man sich, um mit der Zeit zu gehen, Samoware anfertigen – längst nicht mehr nur aus Eisen, sondern auch in edlen Metallen. Der vorliegende, von dem Augsburger Meister Gustav Friedrich Gerich gefertigte Samowar im Empirestil ist ein prunkvolles Beispiel dafür.
Im Blickpunkt der Auktion am 13. Mai: Historische Medizin-Geräte
Ein reichhaltiges Angebot an Silber, Porzellan, Möbeln und Gemälden steht im Fokus der Fundgrube-Auktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen am 13. Mai. Wie stets hält die Auswahl quer durch alle Kategorien auch zahlreiche Trouvaillen für den kleinen Geldbeutel bereit. Ein besonderes Augenmerk dürfte sich diesmal auf die Kategorie Kunsthandwerk / Varia richten: Dort wird eine kleine Sammlung an medizinischen und wissenschaftlichen Geräten angeboten, die zugleich einen wichtigen Schritt in der Entwicklung der Medizin im 19. Jahrhundert nachzeichnen.
Historische Medizin-Geräte spiegeln Geschichte
Eine Position mit zwei Schröpfschneppern und einem medizinischen Bohrer (Schätzpreis 120 Euro) verweist noch auf die Situation, wie sie bis etwa 1840 vorherrschte: Ärzte diagonstizierten Leiden mittels der bis auf die Antike zurückreichende Lehre vom Gleichgewicht der Körpersäfte und versuchten unter anderem mittels Schröpftherapien, diesbezügliche Störungen wieder ins Lot zu bringen.
Im Blickpunkt der Chirurgie: Amputationen
Chirurgische Eingriffe waren, auch aufgrund der immens hohen Sterberate der Patienten, auf Ausnahmen beschränkt und fanden vor allem in Form von Amputationen im militärischen Bereich statt. Bis ins frühe 20. Jahrhundert hinein blieben sie ein zentrales Tätigkeitsfeld der Chirurgen, was auch erklärt, wieso gleich zwei der Positionen mit Gerätschaften für die Operation Knochensägen und Amputationsbesteck enthalten.
Mikroskope bringen Wende
Eine Wende brachte die im 19. Jahrhundert stetig voranschreitende Entwicklung der Mikroskop-Technik, die sich auch an zwei Reisemikroskopen aus dem Auktionsangebot ablesen lässt: Basierend auf den Forschungen von Ignaz Semmelweis zu Hygienemaßnahmen gelang es Dank der Mikroskope zu entdecken, dass die Ursache für Wundinfektionen in krankheitserregenden Keimen lag. Daraus leiteten die Ärzte Erkenntnisse über die ideale Operationsumgebung ab: Desinfizierte Räume und Kleidungsstücke sowie sterilisierte Werkzeuge machten chirurgische Eingriffe wesentlich sicherer.
Geräte zeigen Weg zur modernen Medizin
Ein weiterer, zentraler Punkt für die Entwicklung hin zur modernen Medizin war die ebenfalls in den 1840er Jahren eingeführte Äthernarkose, die der neben Infektionen und Blutungen dritten häufigen Todesursache bei Operationen entgegenwirkte: dem Schock durch Schmerz. Jedoch konnte auch die Narkose Todesfälle verursachen, da die Gefahr bestand, dass Patienten erstickten, weil während der Operation beispielsweise Speichel in die Lunge gelangte. Abhilfe schaffte u.a. ein Aspirationsgerät, das der französische Arzt Pierre Potain (1825 – 1901) entwickelte: Mit ihm konnte die Flüssigkeit abgesaugt und in Verbindung mit einem weiteren Apparat Luft zugeführt werden. Auch ein solches Aspirationsgerät wird im Rahmen einer Position mit medizinischen Instrumenten angeboten. Sie und alle weiteren Lose der Sammlung sind mit Schätzpreisen zwischen 120 und 180 Euro angesetzt.
Nachlese zur Auktion vom 25. März: Silber, Altmeister, Gemälde
Auch in weiteren Kategorien konnten ungewöhnliche und geschichtsträchtige Objekte während der Frühjahrsauktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen beachtliche Preise erzielen.
Silber: Vogelgezwitscher und Mme Mère
In der Kategorie Silber gehörte eine wohl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts angefertigte Singvogeldose zu den gesuchtesten Objekten. Sie erzielte 7.000 Euro*. Der hohe Preis, den die mit großer Wahrscheinlichkeit bei dem hierauf spezialisierten Schwarzwälder Unternehmen Karl Griesbaum gefertigten Spieldose erreichte, beruht nicht nur auf dem kunstvollen, mit winzigen Blasebälgern und einer die Tonhöhe modulierenden Pfeife ausgestatteten Spielwerk, sondern auch auf der minutiösen optischen Gestaltung der Dose mit Emailmalerei.
Ein weiteres Spitzenobjekt dieser Kategorie war eine Vermeil-Anbietschale aus einem Service von Napoleons Mutter Letizia Bonaparte, die Jean-Baptiste Claude Odiot zwischen 1806 und 1808 gestaltete. Für 4.600 Euro* ging das vergoldete Geschirrstück in den internationalen Kunsthandel. Ein paar Karaffen aus blauem Glas mit Silbermontierung (Frankreich, 19./20. Jh.), kletterten bis auf 9.500 Euro*.
Altmeister: Eine manieristische Madonna
Eine aus einem schottischen Adelssitz stammende „Madonna mit Kind und Johannesknaben“ aus der Hand des florentiner Manieristen Francesco Brini (1540 – 1586) entwickelte sich zum Toplos im Bereich Altmeister.
Im Lauf eines packenden Bietergefechts kletterte das in einem kunstvoll geschnitzten Goldrahmen angebotene Gemälde bis auf 12.100 Euro*, bevor der Hammer fiel. Es ging an einen privaten Sammler.
Gemälde des 19. Jahrhunderts: Landschaften punkten
Zwei Bilder des Chiemseemalers Joseph Wopfner (1843 – 1927) zeigten bei der Frühjahrsauktion im Bereich der Gemälde des 19. Jahrhunderts eine besonders interessante Entwicklung: Das in Öl auf Holz gemalte Bild „Fischer und Heuboot auf dem Chiemsee“, das das Bemühen der Anrainer zeigt, Fang und Heuernte zu sichern, bevor das bereits aufziehende Gewitter losbricht, erzielte 17.800 Euro*.
Eine für Wopfner ungewöhnliche Landschaft mit Fischern am Walchensee steigerte sich von 800 Euro Schätzpreis bis auf 3.600 Euro*.
Auch eine “Gewitterlandschaft” des Münchner Malers Eduard Schleich (1812 – 1874) gehörte mit einem erzielten Preis von 5.600 Euro* zu den Spitzenlosen in diesem Bereich.
* alle Preisangaben inkl. 27 % Aufgeld.