Highlights der März-Auktion: Silber aus München

Auch beim Silber lässt sich in der Frühjahrsauktion am 27. März ein München-Schwerpunkt ausmachen. Das Angebot versammelt gleich mehrere Münchner Traditionswerkstätten, die um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert herum auch die Bezeichnung “Hoflieferant” führen durften.

Von der Silberschmiede Eduard Wollenweber liegt unter anderem ein Deckelpokal vor, der am Wendepunkt vom Historismus zum Jugendstil entstanden ist.

Eduard Wollenweber Silber Auktion München Scheublein

Historismus-Deckelpokal. München, um 1900. Eduard Wollenweber. Silber, tlw. vergoldet. Schätzpreis 1.100 Euro.

Weitere Stücke aus dieser Werkstatt sind unter anderem ein Set mit Kaffeekanne, Zuckerdose und Milchkännchen (Schätzpreis 1.200 Euro) sowie ein 141-teiliges Teilbesteck (Schätzpreis 3.200 Euro).

Eduard Wollenweber Silber München Auktion Scheublein

Kaffeekanne, Zuckerdose und Milchkännchen. München, 20. Jh., Eduard Wollenweber. Silber, Reste von Vergoldung. Schätzpreis 1.200 Euro. 

Besteck Eduard Wollenweber Silber München Auktion München

Teilbesteck Modell “Chippendale”, 141tlg. München, Wollenweber. Schätzpreis 3.200 Euro. 

Ein silberner Tafelaufsatz mit Elfenbeinelementen von Weishaupt, einer Silberwerkstatt, die 1817 als erste überhaupt den königlich bayerischen Hoftitel erhalten hatte, wird mit der Katalognummer 30 aufgerufen.

Carl Weishaupt München Auktion Scheublein Silber

Tafelaufsatz, München, 20. Jh., Carl Weishaupt. Silber, Elfenbein. Schätzpreis 2.400 Euro. 

Besondere Aufmerksamkeit verdienen drei Nummern mit Objekten aus dem Hause M.T. Wetzlar.

M.T. Wetzlar Silber Auktion München Scheublein

Pokal. München, um 1930, M. T. Wetzlar. Silber, innen vergoldet. Schätzpreis 250 Euro.

Darunter befinden sich auch zwei Salzgefäße (Kat-Nr. 27) und eine Fußschale (Kat-Nr. 28), die erst nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten entstanden sind.

M.T. Wetzlar Silber Auktion München Scheublein

Ein Paar Salzgefäße. München, 1934, M. T. Wetzlar. Silber, Schätzpreis 220 Euro. 

Silber M. T. Wetzlar Auktion München Scheublein

Ovale Fußschale. München, 1935, M. T. Wetzlar. Silber, Schätzpreis 900 Euro. 

In diesen Jahren konnte die renommierte, von einer jüdischen Familie gegründete und geführte Silberwerkstatt nur überleben, weil ihr viele Stammkunden trotz aller Anfeindungen die Treue hielten. Dies vermochte allerdings nicht zu verhindern, dass die Firmeneigentümer Alexander und Heinrich Wetzlar 1938 enteignet wurden und 1939 emigrieren mussten. Bis zuletzt hatten sie ihre hohen handwerklichen Standards hochgehalten, wovon auch die bei SCHEUBLEIN vorliegenden Gefäße zeugen.

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