Highlights der Februar-Fundgrube: Lauter Andenken
Zu einer Weltreise im Miniaturformat lädt bei unserer Auktion am 1. Februar eine Sammlung mit über 500 Souvenirlöffeln aus aller Herren Länder ein. Und es kommen noch weitere Andenken zur Versteigerung: Eine ganze Reihe an Kaminhunden aus Keramik, die eine höchst pikante Geschichte mitbringen.
Souvenirlöffel – ein ideales Andenken
Seit die Menschen begannen, zum Vergnügen zu reisen, brachten sie Andenken mit, für sich, und für die Daheimgebliebenen. Diese sollten so klein und stabil sein, dass sie sich gut im Reisegepäck verstauen ließen, gleichzeitig aber trotzdem eine aussagekräftige Erinnerung an den Ursprungsort in sich tragen und idealerweise auch noch einen gewissen Nutzwert besitzen. So kamen, gleichzeitig mit den Anfängen des Tourismus in seiner heutigen Form, in den Jahren vor 1900 auch Souvenirlöffel auf.
SCHEUBLEIN Art & Auktionen versteigert in der Fundgrube-Auktion am 1. Februar eine umfassende Sammlung solcher Andenkenlöffel. Die zum größten Teil aus Silber gefertigten Objekte wurden, je nach ihrer Herkunft, auf fünf Positionen aufgeteilt, die mit Schätzpreisen zwischen 200 und 300 Euro angesetzt sind. Die Sammlung spiegelt die Interessen und Leidenschaften eines wahren Weltreisenden – es gibt Löffel aus Afrika mit modellierten Nashörnern oder Antilopen am Ende des Stiels und asiatische Löffelchen mit Dschunken, Pagoden oder Figuren des indonesischen Schattentheaters.
Aus Kanada stammen Löffel mit Indianer-Totems oder dem klassischen Ahornblatt; ein mittelamerikanisches Stück erinnert an die Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus.
Speziell in den aus Deutschland und Europa stammenden Löffeln finden sich auch verschiedene Typen der wohl ältesten Ausprägung des Souvenirlöffels, des Wappenlöffels.
Anfänge der Andenkenlöffel im Historismus
Die ersten derartigen Souvenirlöffel gehen auf die Epoche des Historismus zurück, waren aus Silber gefertigt und noch nicht farbig dekoriert. In die Laffe wurden Wappen- oder Stadtmotive flach eingraviert; das plastisch gestaltete Stielende zeigte ein weiteres Wappen oder Wahrzeichen.
Mit dem Aufkommen von Emaille-Wappenlöffeln entstand eine ganze Branche, die derartige Malereien fertigten: Auf die Laffen besonders zierlicher Kaffee- und Mokkalöffel wurden Wappen oder Wahrzeichen aufgemalt und anschließend eingebrannt. Da dieser Brand bei sehr hohen Temperaturen erfolgt, mussten diese Löffel zwingend aus Silber oder Sterlingsilber sein.
Als erstes Produkt der Massenfertigung kamen dann Löffel auf den Markt, die nur noch am Griffende ein in Emaille gestaltetes Wappen tragen: Hier wurden die Löffel mit einer freien Fläche am Stielende vorgefertigt; in einem zweiten Arbeitsgang konnten dann, je nach Bedarf, verschiedene Wappen eingeklebt werden.
Alle diese Typen sind in der bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen angebotenen Sammlung in vielfältiger Gestalt vertreten. Sie laden nicht nur zu einer kleinen Weltreise in Gedanken, sondern auch zu einem Gang durch die Geschichte der Andenken ein.
Kaminhunde: Mitbringsel der Seeleute
Sammlerstücke mit einem ganz besonderen Hintergrund enthalten auch fünf Positionen mit Kaminhunden, die in der Kategorie Fayence angeboten werden.
Solche Hundepaare, wie sie in England, vor allem zur viktorianischen Zeit, als Massenprodukt hergestellt wurden, waren um die Wende zum 20. Jahrhundert beliebte Mitbringsel von Seeleuten, vor allem im friesischen Raum.
Der Lieblingshund von Queen Victoria als Vorbild
Dargestellt wurden ausnahmslos Cocker Spaniel, nach dem Vorbild von „Dash“, dem Lieblingshund von Queen Victoria. Ihre ungemeine Popularität, auch in England selbst, lässt sich allerdings nicht allein mit diesem Bezug zum Königshaus erklären.
Ein mehrdeutiges Zeichen
Sie hat vielmehr noch eine eher pikante Note: Zu viktorianischer Zeit war Prostitution in England offiziell verboten. Deshalb benutzten Prostituierte die billig erhältlichen Figuren, um ihr Gewerbe zu tarnen: Die Hunde wurden, mit Blick nach draußen, im Fenster aufgestellt, um zu signalisieren, dass Kundschaft erwünscht war und als Scheingeschäft auch an Freier verkauft, um sich bei Razzien zu tarnen.
Ein Winkelzug der Geschichte, der bei der Betrachtung der Figuren heute eher ein Augenzwinkern auslöst. In der Fundgrube-Auktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen stehen drei Paare sowie zwei Mal drei Hunde zum Verkauf.
Suchen:
Kategorien
- Allgemein (54)
- Alte Meister (27)
- Art Déco (3)
- Asiatika (20)
- Auktion Dezember 2024 (3)
- Auktion Februar 2024 (1)
- Auktion Juni 2024 (6)
- Auktion März 2024 (6)
- Auktion September 2024 (1)
- Auktionsergebnisse (54)
- Bauernmöbel (2)
- Buchmalerei (1)
- Design (6)
- Einrichtung (5)
- Elfenbein (5)
- Fayence (6)
- Fotografie (3)
- Glas (22)
- Graphik (25)
- Handtaschen (1)
- Hinterglas (11)
- Historienmalerei (2)
- Ikonen (1)
- Jugendstil (21)
- Keramik (10)
- Kunst nach 1945 (12)
- Kunsthandwerk (28)
- Landschaftsmalerei (15)
- Malerei d. 19. Jahrhunderts (39)
- Malerei d. 20. Jahrhunderts (25)
- Möbel (16)
- München (9)
- Münchner Schule (7)
- Musikinstrumente (1)
- Naive Malerei (1)
- Neue Sachlichkeit (1)
- Porträt (3)
- Porzellan (18)
- Realismus (1)
- Schmuck (13)
- September 2024 (1)
- Silber (29)
- Skulptur (22)
- Spielzeug (3)
- Steinzeug (1)
- Teppiche (3)
- Textilien (2)
- Uhren (4)
- Varia (3)
- Volkskunst (1)
- Waffen (3)
- Wein (7)
Beliebteste Beiträge
- Highlights der Auktion am 28. November: Ein Aquarell von Max Liebermann 22. November 2024
- Highlights der Auktion am 28. 11.: Statuen aus dem sinotibetischen Raum 22. November 2024
- Highlights der Auktion am 28. 11.: Eine private Glassammlung 19. November 2024