Highlights der Auktion am 28. 11.: Statuen aus dem sinotibetischen Raum
Bei den Asiatika freut sich SCHEUBLEIN Art & Auktionen, eine Privatsammlung mit über 40 Positionen anbieten zu können. Sie umfasst vor allem religiöse Objekte aus dem Himalaya und den daran angrenzenden Regionen.
Statuen aus der Zeit Quianlongs
Der Schwerpunkt der darin enthaltenen Buddha- und Götterstatuen geht wohl auf die Zeit des 17. bis 19. Jahrhundert zurück, in die auch die Regierungszeit des chinesischen Kaisers Qianlong (1711 – 1799) fällt. Qianlong setzte nicht nur die Tradition seiner Vorfahren fort, die tibetische Ausprägung des Buddhismus und auch die dafür typische Kunst zu fördern.
Ein Kaiser, der Tibetisch lernt
Der Kaiser ging noch wesentlich weiter, lernte selbst Tibetisch und studierte religiöse Schriften im Original. Anlässlich seines 60. Geburtstags ließ er eintausend Figuren des Buddha Amitâyus anfertigen, von denen wohl eine auch Teil der vorliegenden Sammlung ist und sogar noch eine weitere in der Novemberauktion angeboten wird.
Ein Grabmal als Kulminationspunkt sinotibetischer Kunst
Auch sein Grabmal ließ Qianlong mit Motiven aus der Bilderwelt des tibetischen Buddhismus ausgestalten. Sie hatte nicht nur für ihn persönlich große Bedeutung, sondern bot eine besonders reiche und vielfältige Auswahl an Motiven. Denn von Anfang an spielte im tibetischen Buddhismus auch die animistisch-polytheistische Naturreligion Bön eine große Rolle.
Zwischen Buddhismus und Naturreligion
Dieser Reichtum ist auch in der vorliegenden Sammlung greifbar. Neben klassischen Buddhas wie dem Buddha Vajradhara oder den bereits erwähnten Amitâyus-Statuetten findet sich eine Fülle weiterer Gottheiten in vergoldeter Bronze: Vaishravana, einer der vier Himmlischen Könige, auf einem Schneelöwen sitzend und eine Juwelen speiende Manguste haltend (Schätzpreis 2.200 Euro).
Der zornesvolle Sadbhuja Mahakala, der in seinen Haupthänden Opfermesser und Schädelschale hält und im Ausfallschritt auf dem elfantenköpfigen Gott Vinayaka steht. Die achtarmige Göttin Usnisavijaya, die im Meditationssitz auf einem doppelten Lotosthron sitzt.
Oder Surya, die Verkörperung der Mittags- und Abendsonne, die auf ihrem Sonnenwagen vor einer großen Mandorla mit Bodhisattva-Darstellungen steht (Abbildung siehe oben).
Abgerundet wird die prachtvolle Sammlung von rituellen Gegenständen wie einer Butterlampe (Schätzpreis 1.500 Euro) , einer Stupa (Schätzpreis 700 Euro) oder einem Ständer für eine Kristallkugel in Form eines Drachenpaars (Schätzpreis 1.200 Euro).
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