Highlights der Auktion am 18. September (II): Ein spätes Pastell von Karl Schmidt-Rottluff
Bei der Graphik freut sich SCHEUBLEIN Art & Auktionen, ein ganz besonderes Blatt präsentieren zu können: Eine Zeichnung in Tusche und Farbkreide, die der hochbetagte Karl Schmidt-Rottluff (1884 – 1976) an der Ostsee anfertigte.
Vom Öl zur Kreide
Mit seinem achtzigsten Geburtstag hatte der Expressionist und Brücke-Mitbegründer die Ölmalerei aufgegeben, weil ihm das Hantieren mit Staffelei, Leinwand und Palette zu anstrengend geworden war. Der künstlerische Geist des hochbetagten Malers aber ruhte nicht: Er arbeitete unermüdlich weiter, erkor nun Aquarelle und Mischtechniken mit Farbkreide und Tusche zu seinem bevorzugten künstlerischen Ausdrucksmittel.
Das magische Licht der Küste
Außer einer ganzen Reihe von Stilleben entstanden noch Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre, vor allem während der Sommermonate, die Schmidt-Rottluff mit seiner Frau stets im Ostseebad Sierksdorf verbrachte, stille Meereslandschaften. Sie fangen die Lichtstimmungen an der Küste eindrucksvoll ein. Auch die vorliegende Tusch-Kreidezeichnung „Steigendes Wasser“ (Schätzpreis 15.000 Euro) ist ihnen zuzuordnen.
Schmidt-Rottluffs “Luminarismus”
„Keine Linie, keine Kontur ist mehr geschlossen“, schreibt die am Berliner Brücke-Museum tätige Schmidt-Rottluff-Spezialistin Christiane Remm über diese letzte Werkgruppe. „Die Farbigkeit verliert an Intensität. Gleichzeitig bewirkt das Nebeneinander zum Teil komplementärer Farbtupfer und -felder einen „Luminarismus“ – einen Lichteffekt, der nicht allein von einer natürlichen Lichtquelle hervorgerufen wird.“ Auch bei „Steigendes Wasser“ ist dieser skizzenhafte Effekt und diese trotz zarter Farbigkeit intensive Lichtwirkung klar zu beobachten. Remm kann in dem Band „Ekstase, Rhythmus, Stille“ über das Pastell-Schaffen Schmidt-Rottluffs gar nicht aufhören, zu schwärmen. „Die späten Kreideblätter (…) sind von höchster gestalterischer Kraft. Spontanität und Vehemenz finden sich meisterhaft austariert in Horizontale und Vertikale, Linie und Form, Farbe, Fläche und Volumen. Die späten Zeichnungen Schmidt-Rottluffs zeigen sich hier nicht nur stilistisch von ganz besonderer Eigenart. Der bereits über 80jährige Künstler hat mit ihnen Werke von größter Einfachheit im inhaltlichen und größter Komplexität im Künstlerischen geschaffen.“
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