Lebasque Auktion München Scheublein

Im Blickpunkt am 28. Juni: Henri Lebasque

Der Frauenakt “Nu au collier de perles” (Schätzpreis 10.000 Euro) markiert das Highlight bei den Gemälden des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Das Bild gibt auch Einblick in das Spätwerk des in Südfrankreich ansässigen Postimpressionisten Henri Lebasque (1865 – 1937).

Das Bild eines Modells, das auf einem Bett mit einem bunten Überwurf sitzt und mit beiden Händen eine lange Perlenkette ausbreitet, ist mit großer Wahrscheinlichkeit jener späten Serie von Frauenakten zuzuordnen, die Henri Lebasque ab 1925 in seinem Haus in Le Cannet bei Cannes malte.

Henri Lebasque: Aktmalerei erst ab 60

Der mit Henri Matisse, Georges Rouault und anderen Fauvisten gut befreundete Künstler wandte sich dem Sujet des nackten weiblichen Körpers fokussiert erst mit sechzig Jahren zu. Zu diesem Zeitpunkt hatten seine beiden Töchter das Elternhaus endgültig verlassen,und auch seine Frau wollte ihm nicht mehr so oft Modell sitzen. In den Jahren davor waren familiäre Szenen und Landschaften Lebasques bevorzugte Motive gewesen.

Modelle im Haus

Ab 1925 bis etwa 1933 beschäftigte er sich primär mit Akten; dafür hatte der Maler im wesentlichen drei Modelle, die sich frei in seinem Haus bewegten. Die verschiedenen Motive entstanden meist spontan und ungeplant aus solchen Situationen heraus.

Berühmter Nachbar: Pierre Bonnard

Eines dieser Modelle, die blonde Marinette, die vermutlich auch auf diesem Bild dargestellt ist, teilte sich Henri Lebasque mit dem unmittelbaren Nachbarn seiner Villa, dem Malerkollegen Pierre Bonnard. Das vorliegende Bild zeigt eines von mehreren Motiven, bei denen das Modell mit einer Perlenkette spielt; allerdings ist die Kette hier am explizitesten ins Zentrum des Bildes gerückt.

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