Nachlese der Märzauktion (I): Gefragter Schmuck, Spitzenlos aus den Asiatika

Genauso breit gestreut wie das Angebot der Frühjahrsauktion von SCHEUBLEIN Art & Auktionen waren auch die Highlights der Versteigerung vom 27. März. Fast in jeder Kategorie waren Top-Lose zu verzeichnen. Insgesamt besonders gefragt waren Silber, Porzellan und Kunsthandwerk, die sich zu 75 Prozent verkauften. Auch die mit über 200 Posi-
tionen sehr umfassende Schmuckofferte stieß bei den Bietern auf breites Interesse: Knapp 70 Prozent der Stücke konnten zugeschlagen werden.

Asiatika: eine mitleidvolle Gottheit

Das Spitzenlos der gesamten Auktion knüpfte noch einmal an den überwältigenden Erfolg einer Passage mit sinotibetischen Götterstatuen in der Auktion vom 28. November 2024 an. Eine „Grüne Tara“ (Abbildung oben), wohl aus dem 18./19. Jahrhundert, wurde für 30.500 Euro* zugeschlagen. Die Prinzessin, die gemäß einer Legende aus einer Träne des Bodhisattva Avalokiteshvara inkarnierte, gilt bis heute als Essenz des Mitgefühls. Sie soll sich der Sorgen der Gläubigen annehmen und steht für Schutz und Mitgefühl. Dies kommt auch in der Gestik der vorliegenden Statue zum Ausdruck: Die Haltung ihrer linken Hand steht für Belehrung, die der rechten für die Gewährung eines Wunsches. Gefertigt wurde die Figur aus vergoldeter Bronze, sie trägt zudem Reste von roter und blauer Bemalung. Die „Grüne Tara“ ging an einen Bieter im ostasiatischen Raum.

 

Schmuck trifft Design

An der Schnittstelle zum Designobjekt bewegt sich eines der Spitzenlose der Frühjahrsauktion aus dem Bereich Schmuck: Ein in 18 K GG gearbeitetes Armband aus der Serie „Splash“, die Henning Koppel 1946 für die 1904 gegründete dänische Silberschmiede Georg Jensen schuf.

Henning Koppel Splash Auktion München Scheublein

Armband “Splash”, Entwurf von henning Koppel für Georg Hensen, 1946. 18 K 66, L 20 cm. Ergebnis 14.600 Euro*

Koppel (1918 – 1981) hatte in Kopenhagen und Paris Zeichnen und Bildhauerei studiert, bevor er vor den Nationalsozialisten nach Schweden floh. Dort fand er seinen Einstieg ins Produktdesign und arbeitete unter anderem für die Glashütte Orefors und den Einrichtungsspezialisten Svenskt Tenn. Parallel begann er mit der Gestaltung von Gold- und Silberschmuck.

Dies brachte ihn 1945, nach seiner Rückkehr nach Kopenhagen, auch mit dem Haus Georg Jensen zusammen. Noch vor seinen ikonischen Silberkrügen und -schalen, die bis heute hergestellt werden und Kultstatus genießen, entwarf Henning Koppel für Jensen Schmuck in biomorphen Formen. Die Inspiration hierzu fand der Designer in den bildhauerischen Arbeiten Hans Arps und Constantin Brancusis. Zu dieser frühen Serie ist auch das vorliegende Armband zu rechnen, das – anders als das Gros der „Splash“-Schmuckobjekte – nicht in Silber, sondern in Gold gearbeitet wurde. Eine private Bieterin ersteigerte es für 14.600 Euro*.

Toplos beim Schmuck: Ohrstecker von Van Cleef & Arpels

Van Cleef & Arpels Auktion München Scheublein

Ein paar Ohrstecker, Van Cleef & Arpels. 18 K WG, besetzt mit Diamanten und Brillanten. Ergebnis 19.000 Euro*

Zum absoluten Toplos der über 200 Nummern umfassenden Kategorie entwickelten sich Ohrstecker des vor allem für seinen kreativen Umgang mit Edelsteinen berühmten französischen Luxusjuweliers Van Cleef & Arpels. Die mit Diamenten im Prinzessschliff, Brillanten und Achtkantdiamanten besetzte Ohrgehänge gingen für 19.000 Euro* in den europäischen Schmuckhandel.

*alle Preisangaben inkl. 27% Aufgeld und ohne Gewähr

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