Ergebnisse der Weihnachtsauktion (II): Gemälde, Graphik, Fotografie
Bei den Gemälden war es ein Altmeister, der in der 39. Kunstauktion am 1. Dezember das beste Auktionsergebnis erzielte: Das großformatige Altarbild “Die heilige Anna lehrt Maria das Lesen” des bayerischen Barockmalers Martin Speer (1702 – 1765) erzielte 11.340 Euro*. Speer, ein Bauernbub aus dem Pfaffenwinkel, fand in einem Probst des Chorherrenstifts Rottenbuch einen künstlerischen Förderer, der ihn zur Ausbildung bis nach Meran und Neapel entsandte. Nach Bayern zurückgekehrt, ließ sich Speer in Regensburg nieder, und schuf Altargemälde unter anderem für Garmisch und Frauenzell sowie für die Klöster Metten, Sankt Emmeram in Regensburg und Raitenhaßlach bei Burghausen. Das bei SCHEUBLEIN Art & Auktionen versteigerte Bild ging an einen privaten Sammler.
Top-Ergebnisse bei der Kunst nach 1945
Ebenfalls hoch in der Bietergunst standen bei der Weihnachtsauktion mehrere moderne Gemälde und Graphiken:
Eine mit den Fingern in Öl gemalte Ansicht von München aus der Hand des Berliner Künstlers Christopher Lehmpfuhl (*1972) erzielte 9.320 Euro* (Schätzpreis: 5.000 Euro). Auch zwei Graphik-Klassiker konnten sehr gute Ergebnisse erzielen: Eine in Tusche, Farbkreiden und Aquarell ausgeführte “Geigenspielerin” des französischen Zeichners und Karikaturisten Jean-Jacques Sempé (*1932) erzielte 7.060 Euro*.
Ein als Farblithographie aufgelegtes Porträt Marlene Dietrichs von Gottfried Helnwein (*1948), das auch dessen Plakatentwurf zum 1984 entstandenen Dokumentarfilm von Maximilian Schell zu Grunde liegt, steigerte sich auf 2.770 Euro*.
Graphik: Münchner Umland vorn
Oberbayerische Motive standen bei der Graphik des 16. bis 20. Jahrhunderts am höchsten in der Bietergunst: Eine als Gouache gemalte Chiemseelandschaft von Alfred Haushofer (1872 – 1943) mit Blick auf die Fraueninsel steigerte sich von 1.800 auf 4.530 Euro*.
Einen gewaltigen Sprung machten in der Weihnachtsauktion zwei winterliche Ansichten von Dachau aus der Hand von Carl Theodor Thiemann (1881 – 1966). Die Farbholzschnitte des aus Karlsbad stammenden Malers, Radierers und Holzschnitt-Spezialisten kamen für 4.030 Euro* unter den Hammer.
Top-Resultat aus dem Land der Indianer
Zum Spitzenlos bei den Varia entwickelte sich ein Goldton-Abzug des amerikanischen Fotografie-Pioniers Edward Sheriff Curtis (1868 – 1952). Die seltene Aufnahme eines fischenden Wisham-Indianers, die 1909 im Rahmen von Curtis’ Mammutprojekt “The North American Indian” entstanden war, ging für 6.930 Euro* ins europäische Ausland.
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